"Girls' Day" soll Jobmöglichkeiten in bisher klassischen Männerberufen näherbringen

24. April 2015 - 9:07

 Mit zahlreichen Veranstaltungen in ganz Österreich wurden den Mädchen am "Girls' Day" Jobmöglichkeiten in bisher klassischen Männerberufen näher gebracht. Bereits zum 14. Mal sollten Mädchen damit für technische Berufe interessiert und ihnen Berufsfelder abseits von gängigen Rollenmustern aufgezeigt werden. Erstmals waren auch Kindergartenkinder zum Girls' Day Mini eingeladen.

Allein in Wien boten fast 150 Betriebe einen Schnuppertag für Mädchen von 11 bis 16 Jahren an. Die Palette reichte von kleinen Handwerks- bis zu großen Industriebetrieben und Unternehmen der Stadt Wien. Vor allem Unternehmen mit technischen, handwerklichen oder naturwissenschaftlichen Berufen standen im Mittelpunkt. So konnten die Mädchen etwa bei den ÖBB einmal Lokführer sein und selbst einen rund hundert Tonnen schweren Schnellbahnzug steuern.

Bei den Wiener Linien hatten die Schülerinnen Gelegenheit, mit der Niederflurstraßenbahn ULF zu fahren. Bei der DDSG konnten die Mädchen den Alltag einer Binnenschifferin erleben, und im Hafen Wien gab es Einblicke in die Logistik-Branche. Am ASFINAG-Standort in St. Jakob beim Arlbergtunnel bot sich den Schülerinnen ein Blick hinter die Kulissen der Autobahnmeisterei, der Mautstelle und der Tunnelüberwachungsstelle. Einen lebhaften Einblick in die Showbranche gab es in der Wiener Stadthalle, wo gerade die Vorbereitungen zum Eurovision Song Contest laufen. Das Gesundheitsministerium bot den Mädchen Einblick in Berufsfelder wie Biologie-, Chemie-, und Physiklaborantin oder Mikrotechnologin.

Auch die Politik bot sich den Schülerinnen an. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) machte Mädchen bei einem Besuch im Parlament Mut, auch frauenuntypische Berufsfelder zu erobern. Bundesratspräsidentin Sonja Zwazl lud die Schülerinnen zu einer Diskussion mit Mandatarinnen des National- und des Bundesrates ein, bei der Fragen rund um den Beruf als Politikerin im Mittelpunkt standen.

Angebot erstmals auch für Kindergartenkinder

Programm gab es erstmals auch schon für die Kindergartenkinder. Beim Girls' Day Mini konnten schon die Kleinen spielerische Erfahrungen im Bereich der Technik und Naturwissenschaften machen. Sie konnten dabei etwa Bienen-Roboter programmieren oder Übungen zur Stabilität einer Brücke machen.

Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), die ihr Haus am Minoritenplatz ebenfalls für Schülerinnen öffnete, will "Geschlechterrollen hinterfragen und neu denken". Ihr sei es wichtig, dass jungen Mädchen und Frauen alle Möglichkeiten offen stehen und einen Beruf nach ihren Interessen und Begabungen wählen, sagte Heinisch-Hosek in einer Aussendung. SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner bezeichnete es als wichtig, das Selbstbewusstsein von Mädchen und Frauen zu stärken, damit sie sich trauen, eine technische Ausbildung zu absolvieren.

ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm nannte als Ziel des Girls' Day, mit gezielter Aufklärung eine Trendwende in der Berufswahl der Mädchen herbeizuführen. Die Grüne Frauensprecherin Berivan Aslan verlangte, dass bei Mädchen schon im Kindergarten und in der Volksschule das Interesse an Technik und Naturwissenschaften geweckt werden müsse. Umgekehrt "Burschen muss mehr geboten werden als Bauecken".

(APA/red)

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