ÖH-Wahl: Fraktion Engagierter Studierender (FEST) will auch Leben neben dem Studium

20. April 2015 - 8:07

Die Fraktion Engagierter Studierender (FEST) setzt sich bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 19. bis 21. Mai für die Gleichstellung aller Studierenden, bessere Anrechenbarkeit von Prüfungen und ein Leben neben dem Studium ein. Als Wahlziel werden fünf bis sieben Mandate in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung sowie der Wiedereinzug in die Exekutive angestrebt.

"Wir sind ein Zusammenschluss engagierter Einzelpersonen, die nicht nur hochschulpolitisch, sondern auch gesellschafts- und allgemeinpolitisch tätig sind", so der stellvertretende ÖH-Chef Bernhard Lahner bei einer Pressekonferenz. "Wir wollen dort hinschauen, wo andere nicht hinschauen bzw. nicht hinschauen können." Mit den Fachhochschulen (FH), Pädagogischen Hochschulen (PH) und Kunstunis decke man auch Nischen ab.

Dementsprechend stellt man ein Spitzenkandidatenteam: Für die FEST stehen die PH-Studentin Magdalena Goldinger, der Uni-Student Sasan Djalali und die FH-Studentin Kathrin Romanowski auf den ersten drei Listenplätzen.

Goldinger will etwa "Platz schaffen": Derzeit gebe es an vielen Hochschulen keine Räumlichkeiten, in die man sich zum Lernen zurückziehen könne oder Platz für Gespräche habe. Gleichzeitig gebe es oft keinen Platz im starren Studiensystem, um eigene Schwerpunkte zu setzen. Als alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter schaffe sie es auch oft nicht, Familie und Studium zu verbinden - etwa wenn eine Lehrveranstaltung nur einmal im Jahr und das um 20 Uhr abends angeboten werde: "Das Studium kann nicht allein das ganze Leben bestimmen."

"Brücken zwischen Hochschulinseln" bauen

Djalali will wiederum "Brücken zwischen den einzelnen Hochschulinseln" bauen: Derzeit sei es oft leichter, eine im Ausland absolvierte Lehrveranstaltung oder Prüfung anrechnen zu lassen als eine aus dem Inland. "Das ist schon zwischen zwei Unis schwer und zwischen zwei verschiedenen Hochschultypen kaum realisierbar." Außerdem müsse es gleiche Rechte für alle geben: Doppelte bis mehrfache Studiengebühren für Ausländer gehörten daher abgeschafft.

Romanowski kritisierte die Rechtssituation an FH, an denen großteils privatrechtliche Regelungen gelten. "Damit ist alles erlaubt, was nicht verboten ist." Das gehe von "undurchsichtigen Aufnahmeverfahren" über Ausbildungsverträge, in denen sämtliche Rechte an geistigen Leistungen der Studenten an die Hochschule abgetreten werden, bis zu Pflichtvorlesungen vor 16 Uhr an berufsbegleitenden Studiengängen.

Mit der Rückkehr zur Direktwahl der Bundesvertretung erwartet die FEST tendenziell eine Schwächung der eigenen Fraktion: "Wir haben von der indirekten Beschickung sicher profitiert", so Goldinger. "Trotzdem ist uns die direkte Demokratie wichtiger." Als künftigen Koalitionspartner schließt die FEST nur den Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) aus. Derzeit stellt die Fraktion gemeinsam mit den Fachschaftslisten (FLÖ), dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) den ÖH-Vorsitz.

Informationen zur Triple-Spitze

Die Triple-Spitze der FEST besteht aus Magdalena Goldinger (Kirchliche Pädagogische Hochschule Krems, 28), Sasan Djalali (Uni Wien, 26) und Kathrin Romanowski (Fachhochschule Campus Wien, 21).

Goldinger wurde am 2. Jänner 1987 geboren und ist alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter. Sie studiert Lehramt für Mathematik und Geschichte an Neuen Mittelschulen (NMS) und vertritt die FEST seit Herbst in der ÖH-Bundesvertretung. Vor ihrem Studium an einer Pädagogischen Hochschule (PH) studierte sie bereits an der Wirtschaftsuniversität (WU) und der Technischen Universität (TU) Wien.

Der Rechts- und Politikwissenschafts-Student Djalali wurde am 29. Dezember 1988 geboren. Der Tänzer, Schachspieler und Wanderer will auch "ein Leben neben dem Studium haben".

Romanowski wiederum studiert Green Building an der Fachhochschule (FH) Campus Wien: "Das hat nichts mit Garten zu tun, sondern mit nachhaltigem Bauen", so die am 8. Oktober 1993 geborene Studentin bei ihrer Präsentation.

(APA/red, Bild APA/Schlager)

 
 

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