Projekte der MA 57 - Frauenförderung und Koordinierung von Frauenangelegenheiten

14. Februar 2011 - 13:50

Frauen sollen in dieser Stadt unabhängig, selbstbestimmt und sicher leben können dies war der Schwerpunkt für die im Jahr 2009 umgesetzten Maßnahmen und Initiativen der Frauenstadträtin Sandra Frauenberger bzw. der Frauenabteilung der Stadt Wien.

Die folgenden Aktivitäten und Produkte wurden von wissenschaftlich ausgebildeten Mitarbeiterinnen geprüft, begleitet und inhaltlich gestaltet.

Einkommensgerechtigkeit / Betriebliche Frauenförderung

Nachdem die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern weiterhin weit auseinanderklafft, ist Einkommensgerechtigkeit ein wesentliches Ziel, um Frauen ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben ermöglichen zu können. Die Beiträge von der durch die Frauenabteilung organisierten internationalen FemCities-Fachkonferenz Reduzierung der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Wie funktioniert's? Wer proftiert? wurden 2009 als Konferenzband publiziert.

Betriebliche Frauenförderung ist eine weitere Maßnahme auf dem Weg zu langfristiger Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Zum Thema wurden 2008 im Rahmen einer Studie vorbildhafte Wiener Betriebe befragt, die Ergebnisse 2009 in der Broschüre Betriebliche Frauenförderung in Wien: Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis veröffentlicht, zusätzlich die Kurzversion Frauenförderung in Wiener Betrieben wie geht das? Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis produziert. Weiters wurde 2009 ein Workshop für interessierte Unternehmen abgehalten, in dem grundlegende Maßnahmen und deren Umsetzungsmöglichkeiten vermittelt wurden.

Eine der Möglichkeiten, Frauen in Betrieben zu fördern und Frauenkarrieren zu unterstützen, ist die langfristige und professionelle Planung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit dem Projekt Wiener KarenzKarriereKompetenzZentrum des Vereins abz*austria. Kompetent für Frauen und Wirtschaft hat die Frauenabteilung einen Auftrag zur Beratung von Frauen und deren Partnern sowie zur Schulung und Begleitung von v. a. Klein- und Mittelunternehmen in diesem Themenbereich erteilt. Aus dieser Arbeit ist ein Handbuch entstanden, in dem praktikable Arbeitszeitmodelle vorgestellt werden.

Im Kontext des jährlichen Frauenbarometers wurde 2009 an den Rahmenbedingungen, damit Frauen selbstbestimmt, sicher und unabhängig in Wien leben können fokussiert auf den Teilaspekt Arbeitsmarkt gearbeitet. Weiters wurde eine Studie zu Maßnahmen der innerbetrieblichen Frauenförderung (internationale best practice) in Auftrag gegeben.

Geschlechtsspezifische Rollenbilder überwinden

Maßnahmen, die es Frauen und Mädchen ermöglichen sollen, verstärkt in nicht-traditionelle Berufsfelder vorzudringen, gaben für 2009 ebenfalls Schwerpunkte vor. Der Wiener Töchtertag (23. April 2009) für Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren die zentrale Initiative erzielte mit einer Beteiligung von 3 200 Mädchen und 166 Betrieben einen Rekord. Das österreichweite Projekt mut!3 Mädchen und Technik hatte seinen Schwerpunkt in der strukturellen und nachhaltigen Verankerung von Mädchenförderung in der Aus- und Fortbildung. Unterstützt wurde auch das Projekt Roberta Mädchen erobern Roboter . Mit der Internetplattform www.jobs4girls.at bietet die Frauenabteilung jungen Mädchen und jungen Frauen in der Berufsorientierungs- und Berufswahlphase die Möglichkeit, ihr Interesse an Technik, Naturwissenschaften und Informatik auszuloten und / oder zu vertiefen. Das Projekt Mehr Technikstudentinnen unterstützte eine Initiative, die in Zusammenarbeit mit zwei allgemein bildenden höheren Schulen, wissenschaftlichen Institutionen und dem Verein Sprungbrett für Mädchen zum Ziel hat, das Interesse von Mädchen für naturwissenschaftliche und technische Bereiche zu steigern und Möglichkeiten für neue Berufe zu zeigen. Mit dem amaZone-Award werden jährlich Unternehmen ausgezeichnet, die sich in der Lehrausbildung von Mädchen und Frauen in handwerklichen und technischen Berufen engagieren.

Im Rahmen der Veranstaltung Offenes Rathaus für alle Wienerinnen rund um den Internationalen Frauentag präsentierte die Frauenabteilung das Rollen.Bilder.Buch Zur Selbstreflexion für Groß und Klein, ein mit zahlreichen kurzen Informationen und Gedankenanstößen versehenes Klappenbuch, mit dem spielerisch sowohl Zuschreibungen von Geschlechter- als auch von Berufsrollen hinterfragt und neu ausprobiert werden können.

Im Rahmen eines Frauenstadttalks zum Thema Frauen tanzen nicht nach Rock und Rolle! Warum die Frauenhose auch etwas mit Emanzipation zu tun hat diskutierten Expertinnen die Bedeutung von Dresscodes im Beruf und Privatleben. 2009 wurde der Verein Gender Plattform beauftragt, für Eltern, PädagogInnen und Elternvereine Workshops zur Selbstreflexion

und zum Abbau von Rollenbildern abzuhalten. Weitere Arbeitsschwerpunkte der Frauenabteilung im Zusammenhang mit der Überwindung von geschlechtsspezifischen Rollenbildern war die Beteiligung an mehreren Bezirks-Mädchentagen wie die Organisation eines Vernetzungs- und Austauschtreffens von Expertinnen im Bereich Pädagogik.

Überwindung von geschlechtsspezifischer Gewalt

Damit Frauen selbstbestimmt, unabhängig und sicher leben können, bedarf es zum einen sozialer Sicherungssysteme, zum anderen aber auch entsprechender Vorkehrungen, die Gewalt gegen Frauen verhindern können.

Seit ihrem Bestehen finanziert die Frauenabteilung die vier Wiener Frauenhäuser samt Beratungsstelle und Nachbetreuungswohnungen zur Gänze. Von Mai 2007 bis Frühjahr 2009 beteiligte sich die Frauenabteilung als Projektpartnerin am EU-Daphne-Projekt Aktiv gegen Zwangsheirat , aus dem die Studie Zwangsverheiratung und arrangierte Ehen hervorging.

2009 fiel der Startschuss für die Plakat- und Folder-Kampagne Der richtige Standpunkt: Gegen Gewalt , die von mehreren Prominenten und den Wiener Gewaltschutzeinrichtungen mitgetragen und im Jahr 2010 fortgesetzt wird. Auch im Jahr 2009 wurde im Rathaus die Fahne gegen Gewalt an Frauen veranstaltet ein Pfeifkonzert gegen Gewalt. Weiters organisierte die Frauenabteilung ein Vernetzungs- und Austauschtreffen von Expertinnen im Bereich Sicherheit.

Mit Förderungsbeiträgen beteiligte sich die Frauenabteilung an folgenden drei Projekten:

  • ˆ Das Daphne-Projekt Breaking the Taboo Gewalt gegen ältere Frauen in der Familie: Erkennen und Handeln (Gesamtkoordination: Österreichisches Rotes Kreuz) soll die Arbeit der MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Sozialbereich unterstützen.
  • Im Rahmen des Daphne-Projektes WAVE-NET II wurde die WAVE Konferenz 2009 in Wien veranstaltet, bei der internationale Expertinnen aus 47 Ländern teilnahmen. Im jährlichen Länderbericht von WAVE (women against violence Europe) wird es einen eigenen Schwerpunkt zu der Situation in Wien in Bezug auf Gewaltschutz geben.
  • ˆ Im Daphne Projekt Protect wird über den Austausch internationaler Beispiele der Schutz von Frauen in Hochrisikosituationen fokussiert.

Aktive Frauen- und Gleichstellungspolitik in Wien / Empowerment

Wichtig für das Empowerment von Frauen und Mädchen sind Unterstützung, Beratung und Information. Maßgeschneiderte und bedürfnisorientierte Angebote, intensive Informationsarbeit wie Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten sind Schwerpunkte der Arbeit der Frauenabteilung. Die Betreuung von Informationsständen zu den Einrichtungen 24 Stunden-Frauennotruf, Frauen- und Mädchentelefon bei zahlreichen Veranstaltungen (u. a. Donauinselfest, Österreichischer dm-Frauenlauf), gehören ebenso zu den Aufgaben der MA 57 wie die Betreuung und Aktualisierung von zehn Homepages:

www.frauen.wien.at

www.toechtertag.at

www.femcities.at

www.jobs4girls.at

www.alleinerziehen.at (inkl. Newsletter)

www.frauennotruf.wien.at

www.sprache.wien.at

www.musieum.at

www.frauensichtbarmachen.at

www.wienfuerwienerinnen.at

Die Broschüre Frauen in Wien wurde 2009 grundlegend neu gestaltet, erweitert und aktualisiert, sie enthält unter dem neuen Namen Wien für Wienerinnen über 300 Stichwörter mit Hinweisen auf Beratungsangebote für Frauen und Mädchen.

Den Wiener Frauenpreis erhielt im Jahr 2009 Dr.in Margit Schratzenstaller vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO in der Kategorie Besondere Leistungen im Bereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften . In der Kategorie Herausragende Leistungen im feministischen Diskurs wurde die Autorin und Mitherausgeberin der AUFEine Frauenzeitschrift Eva Geber ausgezeichnet.

Im Jahr 2009 hat die MA 57 auch das EU-Projekt Citizen Meet Europe mit finanziert. Das Projekt zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen VertreterInnen europäischer Institutionen sowie PolitikerInnen und BürgerInnen zu verbessern und Wissen über Entscheidungsprozesse in der EU zu verbreiten. Im Rahmen des Projektes Debate Europe sollen dabei insbesondere Akteurinnen in Wien angesprochen werden, die in ihren Arbeitsfeldern die Gleichstellung von Frauen und Männern unterstützen und voran treiben wollen.

Förderungen von Fraueneinrichtungen und Genderprojekten

2009 wurden 37 frauen- und genderspezifische Angebote von Fraueneinrichtungen aus den Bereichen Gewaltprävention, Integration, Mädchenarbeit, Arbeitsmarkt, Informations- und Bildungsarbeit sowie Rechts- und Sozialberatung im Rahmen eines Ein- oder Dreijahres-Vertrages ko-gefördert, rund 40 frauen- und genderspezifische Projekte erhielten eine Ko-Förderung im Rahmen der Kleinprojekteförderung.

(Quelle: Wissenschaftsbericht der Stadt Wien 2009)

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