Studie: E-Autos rentieren sich schon heute

14. Februar 2011 - 12:33

TU Wien zeigt anhand von Vorarlberger Mobilitätsprojekt „Vlotte“: Der Umstieg auf E-Autos lohnt sich speziell für gewerbliche Fuhrparks   

Eine Umstellung auf Elektroautos ist bereits heute möglich und sinnvoll. Das schließt jedenfalls eine Begleitstudie der TU Wien zum Vorarlberger Elektromobilitätsprojekt "Vlotte", die am Montag präsentiert wurde: Vor allem bei Firmenwagen stelle die geringe Reichweite kein Problem dar, durch den Einsatz von Li-Ionen-Akkus könne man diese Beschränkung in Zukunft sogar noch verringern.

Drei Wochen lang mussten sich 19 Fahrzeuge des im Jahr 2009 ins Leben gerufenen Projekts "Vlotte" dem Praxistest stellen: Erhoben wurde aber nicht nur die Leistungsfähigkeit der E-Wagen, vielmehr wurde auch jede Fahrzeugbewegung wurde per GPS dokumentiert: "Mit Hilfe dieser Daten können Energiebedarf und Stehdauer sowie die Verteilung der wichtigsten Standplatzorte statistisch untersucht werden", so Andreas Schuster vom Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der TU Wien. Die Studie lasse Rückschlüsse darüber zu, wie dicht ein Netz aus Ladestationen sein müsse, um E-Autos sinnvoll verwenden zu können.

Die in Vorarlberg eingesetzten E-Pkw haben eine Reichweite von etwa 170 Kilometer. Dies ist besonders für Firmenwagen, die hauptsächlich im Stadtverkehr eingesetzt werden, kein Problem. Eher Schwierigkeiten bereitete dagegen der Umstand, dass viele der Firmenwagen abends gleichzeitig geladen werden – zu einer Zeit, in der auch in den Haushalten mit erhöhtem Energieverbrauch gerechnet werden muss. Dem kann allerdings mit intelligenten elektronischen Lösungen beigekommen werden: Sie könnte künftig die Ladephasen auf Zeiten mit weniger intensivem Strombedarf verteilen, so Schuster.

Auch vom Einsatz von Li-Ionen-Akkus versprechen sich die Experten der Wiener TU Fortschritte: Die bisher verwendeten Zebra-Batterien könne man nur Vielfahrer/innen uneingeschränkt empfehlen. Ein durchdachteres Management in den Firmen-Fuhrparks könne ebenfalls die Effizienz steigern.

Insgesamt belegten die Ergebnisse des Praxistests aber, dass ein Umstieg schon heutzutage großen Nutzen bringen könnte: "Gerade bei gewerblichen Fuhrparks müssten in vielen Fällen weder die Mobilitätsgewohnheiten umgestellt werden, noch ist ein großer Infrastrukturausbau notwendig", betonte Schuster.

Das Elektromobilitätsprojekt "Vlotte" im Vorarlberger Rheintal spielt österreichweit eine Vorreiterrolle, da sie die erste diesbezügliche Modellregion des Klima- und Energiefonds ist: Bis Jahresmitte sollen in Vorarlberg 250 E-Autos unterwegs sein, landesweit gibt es bereits über 60 Stromstellen. Aber auch im Bundesland Salzburg läuft ein solches Pilotprojekt: Dort heißt das Projekt "ElectroDrive". Auch dort ist die TU Wien bereits am Forschen. Ergebnisse der Salzburger Untersuchung sollen in wenigen Monaten zur Verfügung stehen.

Info: http://www.vlotte.at 

(Quelle: APA/red)

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