Der Rechnungshof veröffentlichte heute einen Bericht über die
Auswirkungen der Einführung von Studiengebühren im Studienjahr 2001/02.
Dazu Sigrid Maurer vom Vorsitzteam der Österreichischen
HochschülerInnenschaft: "Die vom Rechnungshof präsentierten Daten müssen
differenziert betrachtet werden - der plumpe Ruf nach Studiengebühren
wäre ein fataler Schnellschuss, denn Studiengebühren sind kein
Erfolgsprojekt. Die Umstellung auf das Bologna-System fiel in den vom
Rechnungshof untersuchten Zeitraum - die übertriebene Verschulung der
Studienpläne ist ein Grund für die erhöhte Prüfungsaktivität der
Studierenden."
"Durch die Einführung der Studiengebühren im Jahr
2000 gingen die Studierendenzahlen klar zurück. Sozial schlechter
gestellte Studierenden wurden in den Studienabbruch gezwungen - für sie
bedeuteten die Studiengebühren zum Teil eine unüberwindbare Hürde. Die
soziale Situation der Studierenden verschlechtert sich von Jahr zu Jahr -
auch das zwingt Studierende häufig, noch schneller zu studieren, weil
sie sich eine längere Studiendauer schlicht nicht leisten können", so
Thomas Wallerberger vom ÖH-Vorsitzteam.
"Aus der aktuellen
OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2010" geht hervor, dass
Studiengebühren die Studiendauer nicht verkürzen. Ein faires
Stipendiensystem würde Österreich weiterhelfen - dieses führt nämlich zu
schnelleren Abschlüssen und zu weniger StudienabbrecherInnen", so
Mirijam Müller, Generalsekretärin der ÖH. "Anstatt über Studiengebühren
sollten wir über ein besseres Stipendiensystem sprechen", so Maurer und
Wallerberger abschließend.
(Quelle :OTS)