Medizinstudium: ÖH startet Petition für Entschädigung im Praxisjahr

13. August 2014 - 14:51

Die HochschülerInnenschaften (ÖH) der drei Medizin-Unis setzen in ihrem Kampf um eine finanzielle Entschädigung im an Krankenhäusern verbrachten neuen Klinisch-Praktischen Jahr (KPJ) auf eine Online-Petition an die Regierung. In dieser stellen sie indirekt unter dem Motto "Wir sind dann mal weg" einen Wegzug ins Ausland in den Raum. Bis Mittwochvormittag (13. August) haben rund 3.500 Personen unterzeichnet.

Die Studentenvertreter machen seit rund einer Woche für die Entschädigung mobil. Zum Vergleich: Derzeit studieren rund 14.000 Personen an den drei Medizin-Unis.

Das 48 Wochen umfassende KPJ bildet das letzte Studienjahr im Medizinstudium, in diesem haben Studenten eine Anwesenheitspflicht von 35 Wochenstunden im Spital und übernehmen ärztliche Tätigkeiten sowie auch Journaldienste. Die Studenten führen dabei etwa Blutabnahmen durch oder leisten Assistenztätigkeiten im OP. In Wien hat es am 4. August begonnen, in Graz und Innsbruck, wo es bisher schon eine Art Praktisches Jahr - allerdings mit weniger Anwesenheitspflicht und in verkürzter Form - gab, laufen noch Übergangsbestimmungen. Im KPJ erhalten die Studenten im Regelfall keine Aufwandsentschädigung, nur einzelne Krankenhausträger vor allem in grenznahen Regionen sehen eine solche vor. Auch Kost und Logis sind nicht inbegriffen.

Neben einer gesetzlich geregelten Aufwandsentschädigung von 650 Euro pro Monat wird in der Petition die Einführung eines einheitlichen Grundgehalts für alle angestellten Ärzte "zumindest auf dem Niveau der Gehälter des Klinikverbandes der Vorarlberger Landeskliniken mit gleichzeitiger verpflichtender Einführung der 48h-Woche für alle neuen Dienstverträge" verlangt. Außerdem wird die "Schaffung eines transparenten, einheitlichen und verpflichtenden Ausbildungskataloges für alle Famulaturen, KPJ-Stellen sowie FachärztInnenausbildungsstellen" gefordert. Sollten sich die Bedingungen nicht verbessern, müsse man sich "in anderen Ländern umsehen", heißt es weiter. "In der EU gibt es viele Staaten die es schaffen, attraktive Arbeitsbedingungen für ÄrztInnen anzubieten."

Service: Zur Petition

(APA/red, Bild APA/Gindl)

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