Das war die Summer University 2010 in Namibia

10. Dezember 2010 - 13:14

Im Sommer 2010 wagten sich 17 österreichische Studierende auf ein noch nie da gewesenes Abenteuer: die 1. Sommeruni Namibia! Wie es war und was die Teilenehmer der Sommeuni erlebt haben und ob es sich überhaupt auszahlt, mitzureisen, erzählt uns ein begeisteter Thomas Ilk aus Linz:

Welcome to Windhoek

Nun gings also los, bei mir, nach einer Woche Aufenthalt in Kapstadt, mittels Bus, die anderen wählten den direkteren Weg mittels Flugzeug nach Windhoek. Erwartete Planankunft Samstag 6 Uhr früh. Die 20 Stunden Busfahrt inzwischen waren mit etwas lesen und dem Netbook dann eigentlich gar nicht so schlimm.

Das 4-Bett-Zimmer in unserer Pension war relativ komfortabel, auf alle Fälle um einiges besser als Backpacker-Hostel-Standard. Und ansonsten gabs auch einen gemütlichen Innenhof mit Pool. Da die aktuelle Jahreszeit aber nicht unbedingt ideal für schwimmen usw. ist, war ein Sprung hinein eher für verlorene Spiele oder Wetten geeignet :-) Generell soll es in Namibia aber 300 Sonnentage im Jahr geben. Tagsüber hatte es rund 25 Grad und durch die Höhenlage von über 1500 Meter reichte das auch für einen Sonnenbrand. Nachts kühlte es teilweise dann auf wenige Grade wieder ab.... *brrrr*

Sonntag erkundeten wir Windhoek zu Fuß und bekamen somit einen ersten Eindruck der Stadt. Sie mag zwar vielleicht nicht die spektakulärste Hauptstadt Afrikas sein, aber mit seinen rund 300.000 Einwohnern ist sie doch ganz reizend und beschaulich. Trinkbares Leitungswasser, Strom, Internet... natürlich alles vorhanden. Punkto Essen muss man sich nicht sonderlich umstellen, oft gibt es halt noch ein paar afrikanische Spezialitäten zum Auswählen, ein Zebra ist da zum Beispiel schon mal auf meinem Teller gelandet.

Die ersten Tage an der Uni lagen nun auch bereits hinter mir. Der Akzent der Lektoren war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber grundsätzlich werden interessante Themen – mit Afrika/Namibia-Bezug – behandelt. Der Studieraufwand ist „ertragbar“, das heißt der Urlaubsfaktor kommt nicht zu kurz :-)

Mittwoch Nachmittag gings raus in die Prärie, in der unmittelbaren Nähe von Windhoek holten wir uns mal einen Vorgeschmack auf die kommenden Nationalparks, die wir an den nächsten Wochenenden besuchen werden. Höhepunkt war auf alle Fälle die Fütterung der Geparden in freier Wildbahn, nur wenige Meter von uns entfernt. Und mit etwas Sicherheitsabstand gabs auch einen Leoparden und ein Löwenpäarchen zu sehen.

Das erste Wochenende...

... stand nun bereits fast vor der Tür. Vorher besuchten wir aber donnerstags noch das namibische Parlament und nahmen dort an einer Führung teil. Ein paar offizielle Study-Exkursionen stehen nämlich auch am Summer School Programm, so folgte am Wochenende auch ein Besuch in einer Fischfabrik in Walvis Bay, und ein Besuch der Brauerei in Windhoek steht auch noch bevor... mit natürlich rein informellem Charakter :-)

Samstag um 4:45 Uhr gings nun los nach Swakopmund, einer Stadt am Atlantik rund 4 Stunden entfernt. Die Fahrt im eiskalten Bus verlängerte sich bei uns noch um weitere 2 Stunden, weil mitten auf der Strecke die Batterie versagte und wir auf Ersatz warten mussten. In Swakopmund war dann Duneboarding angesagt... total super, und es hat auch halbwegs gut funktioniert, nur das Rauflatschen auf die Düne war etwas mühsam. Sonntag haben wir ein Boot gechartert und schipperten am Atlantik herum. Seelöwen, Delphine und Pelikane lieferten ein eindrucksvolles Schauspiel.

Mein Resümee der ersten Woche war total positiv, das Land ist spannend, die Unterkunft nett, alle Mit-Studenten sympathisch, der Unterricht interessant, Wetter und Essen gut... alles optimal.

Lost in the desert...

Nachdem wir die zweite Uniwoche abgeschlossen hatten, verließen wir unser Windhoek-Zuhause in Richtung Naukluft Nationalpark, gelegen in der namibischen Wüste. Der eisenhaltige Sand läßt die Dünen dort in einer einzigartig rötlichen Farbe erscheinen. Einige Hollywoodfilme wurden deshalb auch schon hier gedreht.

"Unglücklicherweise" war unsere gebuchte Unterkunft dort noch nicht fertig gestellt, sodass wir auf ein andere Lodge upgegradet wurden. Tolles Ambiente, 1A-Zimmer, nobles Essen und Swimmingpool machten somit unseren Aufenthalt etwas luxuriöser.

Am ersten Wochenend-Vormittag stand die Besteigung von "Big Daddy", der höchsten Düne in dieser Gegend, am Programm. Oben total erschöpft angekommen, genossen wir eine einzigartige Aussicht und selbst mit rauf geschleppter Sekt machte das Erlebnis noch etwas majestätischer. Der Weg hinunter war dann schon um einiges leichter: rollen, purzeln, sliden... egal wie, unten angekommen war man jedenfalls um einiges an Gewicht schwerer durch den Sand :-)

Am Tag unserer Rückreise stellte sich jedoch heraus, dass wir noch eine weitere Nacht hier verbringen mussten/durften. "bus is broken" stand nämlich abermals auf der Tagesordnung und der Ersatzbus musste aus dem weit entfernten Windhoek herangeschafft werden. Geschlafen wurde allerdings - nachdem alles andere ausgebucht war - in einem Matratzenlager bzw. für ein paar, u.a. mich, unter Sternenhimmel am Pool... war auch ganz nett :-) Es wäre ja auch nicht Afrika, wenn alles reibungslos funktionieren würde...

Safari in Etosha

Am letzten Wochenende fuhren wir in den Norden, in den Etosha Nationalpark, wo dann zwei Nächte Zelten am Programm stand. Tagsüber fuhren wir hinaus in die Steppe um die wilden Tiere vom Bus aus zu beobachten - aussteigen strengstens verboten. Elefanten, Giraffen, Zebras, Kudus, Oryxe, Springboks, Löw(inn)en, Strausse und ein Nashorn querten unseren Weg. Abends gabs dann Lagerfeueridylle mit Selbstgegrillten. Sonntags besuchten wir am Heimweg noch eine Gepardenfarm, in der verwaiste Jungtiere wieder aufgepeppelt werden.

Time to say Good Bye

Die letzten Tage haben wir noch relativ locker ausklingen lassen. Neben einigen (halb-)offiziellen Programmpunkten wie etwa Waisenhausbesuch und Zeugnisverteilung kamen auch Fortgehen und gemütliche Abende in der Pension nicht zu kurz. Außerdem fand an der Uni ein Cultural Festival statt, das mit afrikanischer Musik und Tanzaufführungen begeisterte. Auch aktiv nahmen wir teil, indem wir an einem Tag zum Anlass der "international cuisine" Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn an den Mann/Frau brachten.

Leider sind die vier Wochen Summer School nun vorbei... zurück ins gemäßigte, kontinentale Klima Österreichs. Im Vergleich zu Namibia, wo wir täglich fast ausschließlich Sonne hatten, lässt dies doch etwas Wehmut hochkommen. Wir hätten gut und gerne nochmal einige Wochen anhängen können. Aber naja, jedenfalls verlasse ich Afrika mit den besten Erinnerungen, nicht zuletzt - oder gerade deswegen - weil unsere Gruppe einfach klasse war!! Die nächste Reise kommt bestimmt - I'll be back :-)

Zu den Fotos der Summer Universtiy Namibia 2010

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