Lehrerausbildung: Studis der PH Vorarlberg werden pendeln müssen

19. Mai 2014 - 11:13

Mit der neuen Lehrerausbildung werden Studenten an der Pädagogischen Hochschule (PH) Vorarlberg für die Sekundarstufe künftig einen Teil ihres Studiums an der Universität Innsbruck absolvieren müssen. Gependelt werden muss ab 2015/16 vor allem bei Lehrveranstaltungen mit fachwissenschaftlichen Themen, die habilitiertes Lehrpersonal voraussetzen, bestätigte Rektor Ivo Brunner gegenüber der APA.

Ein Beispiel seien etwa Lehrveranstaltungen, die Lehramtsanwärter im Labor absolvieren müssen. "Das können wir an der PH nicht bieten", so Brunner. Bei anderen Fächern werde man aber alle modernen Formen des Unterrichtens ausschöpfen. Konkret handle es sich dabei um Videoübertragungen von Lehrveranstaltungen aus Innsbruck in den Hörsaal der PH, aber auch um sogenannte Brückenprofessuren. Dabei teilen sich PH und Uni Innsbruck eine Professur, unterrichtet wird an beiden Orten.

Generell werden laut Brunner in Zukunft aber insgesamt mehr angehende Pädagogen in Vorarlberg studieren. Dies betreffe vor allem Lehramtsstudenten für AHS und berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS). "All jene, die bisher nach Wien, Graz oder Innsbruck an die Unis pendeln mussten, werden das Sekundarstudium in Zukunft zu erheblichen Teilen in Vorarlberg machen können", betonte der Rektor der PH Vorarlberg. Je näher die Ausbildung zum Schüler käme, desto mehr könnten die Kompetenzen der PH greifen, so Brunner. Auch das Masterstudium werde nach derzeitigem Planungsstand zu einem Großteil in Vorarlberg absolviert werden können.

"Studenten-Hostel" vorstellbar

Stellt sich noch die Frage der Unterbringung der "Pendlerstudenten" in Innsbruck: "Ein Zimmer oder eine Wohnung, die für die komplette Studienzeit gemietet wird, wie ich das von meiner Ausbildung kenne, braucht es dann nicht mehr", so der PH-Leiter. Er könne sich jedoch ein Modell "Studenten-Hostel" vorstellen, in dem man sich nur für jene kurze Zeit einmietet , in der man in Innsbruck ist. Gespräche darüber mit dem Land Vorarlberg seien derzeit im Gange.

Die PH Vorarlberg ist derzeit mit rund 70 Personen an der Entwicklung der Curricula für die neue Lehrerausbildung an der Uni Innsbruck beteiligt. Dieser Prozess ist Teil des Kooperationsabkommens "Entwicklungsverbund West". In diesem erarbeiten die Lehrerausbildungseinrichtungen aus Westösterreich - insbesondere die Uni Innsbruck, die PH Tirol, die Private PH Tirol, die PH Vorarlberg - sowie das Schulamt Südtirol das vom Bund geforderte gemeinsame Studienangebot für die Lehrerausbildung.

Die neue Lehrerausbildung sieht u.a. Aufnahmeverfahren für alle angehenden Lehramtsstudenten vor, wie es sie bisher nur an den PH gab. Auch ein Masterabschluss ist künftig Pflicht. Dabei können nur noch Volksschullehrer ausschließlich an den PH ausgebildet werden, bei allen anderen sind auf Masterniveau zumindest Kooperationen mit Unis Pflicht. Erste Unis haben schon 2014/15 mit der Umstellung begonnen, spätestens 2015/16 ist die Umstellung der Ausbildung für Volksschullehrer geplant, die künftig fünfeinhalb statt bisher drei Jahre dauern soll. Bis 2016 soll die Ausbildung für Sekundarstufenlehrer folgen, die die bisher getrennte Ausbildung - Hauptschullehrer an den PH, Lehrer für AHS und berufsbildende mittlere und höhere Schulen an den Unis - ersetzen soll (APA/red).

tutor18

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