Privatuni-Rektor Mallinger: Staatliche Unis keine Konkurrenten

11. März 2014 - 16:28

Der Rektor der neuen Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) in Krems, Rudolf Mallinger, hält die anderen Privatunis für die Hauptkonkurrenten seiner Hochschule. "Die staatlichen Unis sehe ich nicht als Konkurrenten", so Mallinger im APA-Gespräch. Der ehemalige Vizerektor der Medizin-Uni Wien wird am 12. März offiziell in sein Amt eingeführt.

"Die staatlichen Universitäten sind von ihrem Standing her komplett anders aufgestellt. Sie können Gratisstudien anbieten und sind in ihren Forschungsaktivitäten wesentlich breiter. Sich mit ihnen zu messen, wäre für eine Privatuniversität nicht klug", betonte Mallinger.

Die Aufgaben des Rektors einer Privatuni unterscheiden sich laut Mallinger nicht allzu sehr von öffentlichen Einrichtungen: "Allerdings ist eine Privatuni natürlich ein Unternehmen, da muss ein Rektor, der wie ich auch Geschäftsführer ist, natürlich unternehmensnäher agieren. Andererseits sind durch das Universitätsgesetz 2002 auch die staatlichen Unis schon unternehmensähnlich aufgebaut." Einen großen Unterschied gebe es aber: "Wir müssen uns stark um Marketing kümmern, weil wir unsere Studienplätze auch 'verkaufen' müssen. Eine staatliche Uni braucht sich in aller Regel nicht darum sorgen."

An der KL wird erstmals in Österreich das Medizinstudium nach dem Bologna-Modell, also in der Bachelor/Masterform, angeboten. An das sechssemestrige Bachelorstudium Health Sciences schließt sich das gleich lange Masterstudium Humanmedizin. "Wir sind so wesentlich flexibler als mit dem monolithischen Sechs-Jahr-Studium mit Berufsbild Arzt." Dabei soll schon das Bachelor-Studium allein für einen Berufseinstieg abseits des Arztberufs ausreichen. "Wenn man das Bachelor/Master-System einführt, macht das nur Sinn, wenn man nach dem Bachelor nicht unbedingt weiterstudieren muss." So biete man bereits im Bachelor-Studium vertiefende Wahlmöglichkeiten an, die auf die Pharmareferentenprüfung bzw. auf den Beruf des Dokumentationsassistenten vorbereiten. Derzeit sei es aber sicher noch so, dass die überwiegende Mehrheit der Studenten Arzt werden will.

Ziel der Einrichtung der KL war unter anderem die Sicherung der Ärzteversorgung in Niederösterreich. Dazu gibt es ein zweiteiliges Stipendiensystem: Einerseits bietet das Land Sozial- und Leistungsstipendien - "damit wird man Absolventen aber nicht unbedingt dazu bewegen, im Land zu bleiben", so Mallinger. Deshalb sei eine Art Unterstützung bei Kreditrückzahlungen für die Gebühren in Vorbereitung, wenn sich die Absolventen verpflichten, in Niederösterreich eine Anstellung für die postgraduelle Ausbildung anzunehmen. Generell ziele die Uni aber nicht auf niederösterreichische Studenten ab: "Sonst würden wir 'Health Sciences' nicht auf Englisch anbieten."

Masterstudium Humanmedizin startet 2016

An der Ende 2013 akkreditierten KL studieren derzeit 28 Personen das Bachelor-Studium Health Sciences. Im kommenden Studienjahr 2014/15 werden für Health Sciences (Unterrichtssprache: Englisch) 50 Studienanfänger aufgenommen, für das Bachelorstudium Psychotherapie- und Beratungswissenschaften und das Masterstudium Neurorehabilitationswissenschaften je 20. 2016 startet dann das Masterstudium Humanmedizin, das mit dem Dr.med.univ. abschließt. Im Endausbau 2021 sollen an der KL dann 570 Personen studieren. Im Psychotherapie- und Beratungswissenschaftsstudium sind die Inhalte des Psychotherapeutischen Propädeutikums inkludiert, das Neurorehabilitationswissenschafts-Studium zielt vor allem auf die wissenschaftliche Weiterbildung von Absolventen von Studien nicht-medizinischer Gesundheitsberufe an Fachhochschulen (FH) wie etwa Physiotherapie oder Ergotherapie ab.

Die Studiengebühren liegen je nach Studium zwischen 5.000 und 7.000 Euro pro Semester. Die Bewerbungsfristen laufen bis 31. März (Health Sciences) bzw. 19. (Neurorehabilitationswissenschaften) und 31. Mai (Psychotherapie).

Träger der KL sind die Medizin-Uni Wien, die Donau-Uni Krems sowie die IMC Fachhochschule (FH) Krems, als Partner sind die Technische Universität Wien, die Uni Basel, die NÖ Landesklinikenholding sowie das Land Niederösterreich dabei. Letzteres unterstützt die Uni mit Infrastrukturinvestitionen, Stipendien für niederösterreichische Studenten sowie bei der Kooperation mit der Landesklinikenholding. Als Uni-Kliniken fungieren die Landeskliniken St.Pölten, Krems und Tulln. Ein eigenes Uni-Gebäude ist erst im Entstehen und soll 2016 fertig werden - bis dahin mietet die KL Räumlichkeiten an FH und Donau-Uni. Forschungsschwerpunkte sind "Biomedical Engineering" und "Water and Health" im Medizintechnik-Bereich sowie der Themenbereich Kreislauf und Entzündung.

Weiterführend: http://www.kl.ac.at

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