Am 01. Dezember findet an der WU, veranstaltet vom Verein agpro (austrian gay professionals), die Verleihung des 7. Förderpreises für wissenschaftliche Leistungen zum Thema Homosexualität statt. Sieben Arbeiten werden heuer ausgezeichnet, darunter auch jene eines WU-Mitarbeiters.
Mit insgesamt 29 Einreichungen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz war die Teilnehmer/innenzahl zum agrpo-Förderpreis heuer so groß wie nie. Eine Jury, die sich aus 32 Wissenschaftler/inne/n aus unterschiedlichen Fachbereichen und von Hochschulen im In- und Ausland zusammensetzt, hat ein Begutachtungsverfahren durchgeführt und die besten Arbeiten ausgewählt.
Ausgezeichnete Themen
Die bearbeiteten Themen sind zukunftsweisend und vielfältig. Die Palette reicht von „Fortpflanzungsmedizin“ über „Regenbogenfamilien“ bis hin zu „Homosexuelle im Alter“ oder „Diversitätsmanagement“. Zusätzliche Aktualität erhält die Veranstaltung durch die Auszeichnung einer Arbeit, die sich mit dem Film „Jud Süß“, der derzeit in einer Neuverfilmung im Kino läuft, beschäftigt. Am Beispiel des seinerzeitigen Films wird der Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Homophobie untersucht. Wie Homophobie bereits im Kindesalter entgegengewirkt werden kann, legt eine Arbeit dar, die sich mit erfolgreichen Maßnahmen im Klassenzimmer beschäftigt.
Preisverleihung mit hochkarätigen Gästen
Nach der Begrüßung durch Markus Knopp, Präsident der agpro, folgt die Eröffnung der Veranstaltung durch WU-Rektor Christoph Badelt. Die Laudatio übernimmt Edeltraud Hanappi-Egger, Leiterin der WU-Abteilung für Gender und Diversitätsmanagement sowie Sprecherin des Wissenschaftlichen Beirates des agpro-Förderpreises. Die Preise überreichen Wissenschaftsministerin Beatrix Karl, der Generaldirektor von IBM Österreich Leo Steiner, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien Brigitte Jank sowie die Leiter/innen der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen Angela Schwarz und Wolfgang Wilhelm.
Einzigartige Kooperationen
Zwei Kooperationen der agpro machen die Preisverleihung heuer einzigartig: Die AIDS-Hilfe Wien erinnert an die bittere Seite des Lebens und verteilt an alle Anwesenden, aus Anlass des Welt-AIDS-Tages, Red Ribbons. Die süße Seite vertritt die zotter Schokoladen Manufaktur mit der Präsentation der ersten „schwullesbischen“ Schokolade der Welt.
Preisträger/innen agpro-Förderpreis 2010
- Dr. Christian Müller-Götzmann, „Artifizielle Reproduktion und gleichgeschlechtliche Elternschaft – Eine arztrechtliche Untersuchung zur Zulässigkeit fortpflanzungsmedizinischer Maßnahmen bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“ (Dissertation, Universität Mannheim)
- Martin Wiedmer, „`Das sieht man ihnen ja gar nicht an!´ Einstellungsveränderungen gegenüber Schwulen und Lesben auf Grund einer schulbasierten Intervention “ (Lizentiatsarbeit, Universität Bern)
- Dipl.-Soz.in Elisa Marchese, „Gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland. Eine explorative Studie“ (Diplomarbeit, Universität Bamberg)
- Dr.in Francesca Falk (Basel), „Grenzverwischer. `Jud Süss´ und `Das Dritte Geschlecht´. Verschränkte Diskurse von Ausgrenzung“ (Buch, Studienverlag Innsbruck)
- Brigitte Sdun, „Die Lebenslage älterer und pflegebedürftiger Lesben und Schwuler“ (Diplomarbeit, Universität Dortmund)
- DI Michael Schaub, „Die Konzeption und Realisierung des gesellschaftskritischen Dokumentarfilms `Wer ist Familie?´ “(Diplomarbeit einschließlich DVD, Medienhochschule Stuttgart)
- Mag. Dr. Thomas Köllen, „Über den Umgang von Lesben und Schwulen mit der eigenen Homosexualität am Arbeitsplatz. Der Zusammenhang von Diversity Management und arbeitsplatzbezogenen Selbstentwürfen“ (Dissertation, WU)
Mehr Informationen unter http://www.agpro.at.
„agpro Förderpreis“
Termin: Mittwoch, 01. Dezember, 18.00 Uhr
Ort: Festsaal der WU, Augasse 2-6, 1090 Wien