Unterricht in Muttersprache beliebt

17. Februar 2014 - 12:47

Rund 32.300 Schüler besuchten im Schuljahr 2011/12 muttersprachlichen Unterricht. Das sind ca. 19 Prozent aller Schüler mit anderen Erstsprachen als Deutsch, zeigt eine Erhebung des Referats für Migration und Schule im Unterrichtsministerium. Gegenüber dem Jahr davor ist deren Zahl damit um 400 Schüler (plus 1,4 Prozent) gestiegen, die Zahl der muttersprachlichen Lehrer stagnierte bei rund 400.

Die meisten Schüler mit muttersprachlichem Unterricht in Österreich finden sich in Wien (17.153), das entspricht einem Anteil von 53 Prozent. Es folgen Oberösterreich (3.971), Vorarlberg (2.439), Steiermark (2.350), Niederösterreich (2.297), Salzburg (1.918), Tirol (1.363), Kärnten (636) und das Burgenland (166). Dementsprechend werden auch die meisten Unterrichtsstunden in Wien abgehalten (4.363 Wochenstunden von insgesamt 7.049 österreichweit; 62 Prozent), weiters unterrichten auch die meisten muttersprachlichen Lehrer in der Bundeshauptstadt (233 von insgesamt 403 bzw. 58 Prozent).

Am Freitag (21. Februar) erinnert die UNESCO mit dem "Tag der Muttersprache" an die Bedeutung von Sprachpflege. In Österreich wird Schülern mit Migrationshintergrund seit den 1970ern muttersprachlicher Unterricht angeboten. An den Volksschulen gibt es ihn als unverbindliche Übung, an den Hauptschulen, Neuen Mittelschulen, Sonderschulen, AHS-Unterstufen und Polytechnischen Schulen entweder als Freigegenstand (mit Benotung) oder als unverbindliche Übung (ohne Benotung). War es anfangs noch das Ziel, dass die Kinder und Jugendlichen dank ihrer Kenntnisse von Muttersprache und Kultur nach einer späteren Rückkehr in die Heimat dort ohne Schwierigkeiten ihre Schulausbildung fortsetzen können, soll der muttersprachliche Unterricht heute die "Bikulturalität" und Zweisprachigkeit der Kinder und Jugendlichen und damit deren Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung fördern.

Türkisch vor Bosnisch/Kroatisch/Serbisch

Insgesamt wurden 24 Sprachen im Rahmen des muttersprachlichen Unterrichts angeboten. Die meisten Wochenstunden werden für den Unterricht auf Türkisch verwendet (2.983 von 7.049 bzw. 42 Prozent), gefolgt von Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (2.879 bzw. 41 Prozent) und Albanisch (458 bzw. sechs Prozent). Türkisch verzeichnete dabei nach vier Jahren mit Zuwächsen heuer Abnahmen bei der Zahl der Lehrer und Unterrichtsstunden, auch Bosnisch/Kroatisch/Serbisch wurde weniger unterrichtet bzw. von weniger Schülern in Anspruch genommen. Deutliche Zuwächse verbuchte dagegen Albanisch.

Als einzige Unterrichtssprache wurde Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (BKS) im gesamten Bundesgebiet unterrichtet, Türkisch gab es in allen Ländern außer Kärnten. Neben Türkisch, BKS und Albanisch gibt es außerdem muttersprachlichen Unterricht in Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dari (Neupersisch), Französisch, Italienisch, Kurdisch/Kurmanci, Kurdisch/Zazaki, Pashto (v.a. in Afghanistan und Pakistan gesprochen), Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Romanes, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Tschetschenisch und Ungarisch. Italienisch und Slowenisch kamen dabei gegenüber dem Vorjahr neu dazu, Armenisch fiel weg (APA/red, Bild APA).

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