Verliebtsein fördert Lernerfolg - Liebeskummer hemmt

29. Mai 2013 - 14:17

Schmetterlinge im Bauch können in Sachen Lernerfolg Flügel verleihen - oder wie ein Stein um den Hals wirken. Liebeskummer erweist sich als "Lernkiller", belegt eine aktuelle Untersuchung des Nachhilfeanbieters LernQuadrat. Verliebtsein hat großen Einfluss auf die Aufnahmeleistung und das Interesse am jeweiligen Inhalt, erläuterten die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch am Dienstag in Wien.

Die besten Ergebnisse erzielt man demzufolge, wenn man entweder gar nicht oder glücklich Hals-über-Kopf sein Herz verschenkt hat. Denn während Kreativität, Motivation und auch Selbstvertrauen durchaus einen Schub erhalten können, kann die Konzentration massiv leiden. Fast die Hälfte der österreichischen Schülerschaft hat derzeit "Feuer gefangen". Knapp ein Viertel allerdings ohne Happy End. Die stärkste Auswirkung hat die Liebe bei den 13- bis 16-Jährigen; Mädchen entflammen etwas häufiger. Bei ihnen ist der Einfluss oftmals positiver als bei Burschen.

Einfluss unterschätzt

300 Schüler beiderlei Geschlechts zwischen elf und 19 Jahren wurden im Jänner und Februar online sowohl zu ihrer Gefühlslage als auch ihrem Lernerfolg befragt. Ein Zusammenhang wurde in vielerlei Hinsicht nachgewiesen, das Thema bisher aber unterschätzt, erläuterte Studienautor Jan Höltge. Aktuell leidet etwa jeder zehnte Abc-Schütze an Liebeskummer, was meist zu Konzentrationsschwierigkeiten und nicht selten zu schulischem Leistungsabfall führt.

Dass die Liebe durchaus lernhemmend wirken kann, vor allem die unglückliche, wurde bis dato seitens der Wissenschaft eher unterschätzt, so die Studienautoren. Die Lernmotivation an sich sei am höchsten, wenn man gar nicht oder sehr entflammt ist. Höltge sprach diesbezüglich von „Vitamin L+“, das Selbstvertrauen und die Kreativität stärken kann. Motivation, Ausdauer und Interesse können gefördert, Konzentration und Lerntempo allerdings auch drastisch reduziert werden - wenn dunkle Wolken am rosaroten Himmel aufziehen. So geben 38,7 Prozent der "unglücklich Verliebten" an, sich "gerade für nichts zu interessieren, das sie lernen sollten", während nur 14,1 Prozent der "glücklich Verliebten" dies bejahten.

LernQuadrat-Geschäftsführer Konrad Zimmermann, selbst dreifacher Vater, plädiert für Verständnis, warnt Eltern aber davor, sich dem Sprössling bei gebrochenem Herzen aufzudrängen. "Ein absolutes No-Go - Abgrenzung ist gerade in dieser Phase wichtig". Wie kann man den Nachwuchs unterstützen? Ein Vertrauensverhältnis schaffen, das nicht ins Kumpelhafte geht, rät der Experte (APA/red).

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