Computeranwendung soll alten Menschen helfen, gesellschaftlich aktiv zu bleiben

29. Mai 2013 - 14:05

Zunehmendes Alter bringt oftmals eine Schrumpfung des sozialen Umfeldes mit sich: Durch Pensionierung entfallen berufliche Kontakte, die Kinder leben vielleicht weit entfernt, Freunde oder Partner sterben, Krankheiten können es erschweren, mit anderen in Kontakt zu bleiben. Eine Computeranwendung, die alten Menschen helfen soll, gesellschaftlich aktiv zu bleiben, haben Grazer Forscher in einem europäischen Verbundprojekt entwickelt.

Der "Virtual Coach Reaches out to me", kurz " V2me" hat zum Ziel, Alterseinsamkeit mithilfe eines virtuellen Freundschafts-Coaches zu vermindern, schilderte Sven Havemann vom Institut für Computergraphik und Wissensvisualisierung der TU Graz auf Anfrage der APA. Sein Team hat gemeinsam mit neun internationalen Partnern " V2me" entwickelt. Das System wurde bereits in ersten Tests in Pflegeheimen erprobt, gerade ist die finale Evaluierung des Prototyps in einer Benutzerstudie angelaufen.

Hilfe zur Kontakterhaltung

"Ein Computerprogramm kann Menschen freilich nicht ersetzen, aber helfen, mit ihnen in Kontakt zu bleiben, neue Weggefährten und damit mehr Lebensfreude zu gewinnen“, so Havemann. Die Software benutzt eine animierte 3D-Figur als direkte Ansprechperson für den Benutzer. Dieser "virtuelle Coach" - ein Mann in mittleren Jahren - motiviert den alten Menschen, gesellschaftlich aktiv zu werden, sich mit anderen Personen in Verbindung zu bringen und unter Leute zu gehen. "Das Ziel ist, nachhaltige Freundschaften zu schließen“, so Havemann.

In zwölf von Psychologen der Universität Luxemburg und der VU Universität Amsterdam entwickelten "Lektionen" werden die Anwender trainiert, offen auf fremde Menschen zuzugehen oder die Erwartungen an Freundschaft zu reflektieren. Zudem kann der Benutzer eine Liste seiner Freunde eingeben und nach Wichtigkeit reihen. Der "Coach" erinnert dann u.a. - quasi wie ein intelligenter Wecker - den Senior daran, wieder einmal einen Termin mit diesem Freund zu vereinbaren.

Das Um und Auf eines solchen Tools ist die Benutzerfreundlichkeit: Aufgabe der Grazer Forscher innerhalb der Entwicklungsgruppe war die Visualisierung und Animation. "Alle Anwendungen passieren in einem virtuellen Wohnzimmer, das dem Anwender per Bildschirm in sein Zimmer geliefert wird". Zurzeit wird das System in Amsterdam erprobt (APA/red, Bild APA).

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