ÖH Wahl 2013 - Wer wählen will, muss bis 26.3. inskribiert sein

22. März 2013 - 16:55

Am 26. März endet die erste wichtige Frist für die vom 14. bis 16. Mai stattfindenden Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). Wer mitwählen möchte, muss spätestens am 26. März für das Sommersemester inskribiert sein. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass ÖH-Beitrag und eventuell die Studiengebühren eingezahlt worden sind.


Claudia Gamon, Juis

Wer sichergehen will, dass seine Zahlungen auch rechtzeitig einlangen, sollte also sehr bald überweisen. "Wer bis zum letzten Drücker wartet, sollte direkt an der Uni einzahlen, da der Überweisungsweg einige Tage dauern kann", empfiehlt die ÖH in einer Aussendung.

JuLis schwimmen gegen den Mainstream

Mit Positionen wider den ÖH-Mainstream versuchen die Jungen Liberalen (JuLis) bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) vom 14. bis 16. Mai zu punkten. Die Julis sprechen sich für Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen sowie gegen die Pflichtmitgliedschaft in der ÖH aus. Als Spitzenkandidatin geht wie bereits 2011 die 24-jährige Wirtschaftsstudentin Claudia Gamon ins Rennen - neu ist dagegen die Kooperation mit den NEOS.

Bei den letzten ÖH-Wahlen 2011 erreichten die JuLis drei der 96 Mandate in der Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Heuer wolle man sich verbessern, so Gamon. Immerhin trete man statt an neun nun an 18 der 21 Unis an. Aufgrund des "undemokratischen Wahlrechts" könne es aber durchaus sein, dass man trotz eines prozentuellen Zugewinns Mandate verliere, meinte JuLis-Chef Nikolaus Scherak. Die JuLis fordern daher die Wiedereinführung der Direktwahl der Bundesvertretung.

Sinnvolle Studiengebührenmodelle

Mit ihrem Modell für nachgelagerte Studiengebühren wollen die Liberalen beweisen, "dass es auch sinnvolle Studiengebührenmodelle gibt", so Gamon. Demnach sollen grundsätzlich die Unis die Höhe der Gebühren festlegen, wobei es aber durchaus eine Höchstgrenze geben könne. Als Richtgröße würden dafür in anderen Ländern etwa zehn bis 30 Prozent der tatsächlichen Studienkosten herangezogen, so Gamon. Der Student könne dann entscheiden, ob er gleich zahlen wolle oder später. Wählt er letzteres, erhält er ein zinsfreies Bildungsdarlehen, das ab einer bestimmten Einkommenshöhe rückerstattet werden muss. Sollten nach 30 Jahren die Schulden nicht getilgt sein, übernimmt der Staat eine Ausfallshaftung: "Es soll ja nicht enden wie in den USA, wo man sein Leben lang mit Schulden dasteht", so Gamon.

Gleichzeitig sieht Gamon Studiengebühren verteilungspolitisch als gerechtfertigt an. Jeder Student solle sie als Investition ins eigene Leben sehen - "er ist es ja auch, der am meisten von einem Studium profitiert". Zu 100 Prozent staatlich finanzierte Unis wären eine Umverteilung von unten nach oben: "Da finanzieren die Leute das Studium ihrer künftigen Chefs". Die Einnahmen aus den Studiengebühren sollen direkt an die Unis fließen. Parallel dazu wollen die JuLis Beihilfen und Stipendien ausbauen sowie dafür eintreten, dass die öffentlichen Mittel für die Bildung erhöht werden und die Unis mehr Drittmittel lukrieren.

Beschränkungen fairer

In Sachen Zugangsbeschränkungen wollen die JuLis den Unis überlassen, welche Aufnahmeverfahren diese anwenden wollen. Beschränkungen seien fairer als das "Stehlen von Lebenszeit" durch semesterlanges Warten auf Seminarplätze und Diplomarbeitsbetreuung. Bei der ÖH-Mitgliedschaft wollen die JuLis den Studenten eine Opt-Out-Klausel einräumen - jeder solle selbst entscheiden, ob er sich von der ÖH vertreten lasse.

Die JuLis verfügen derzeit über ein Wahlkampfbudget von 10.000 Euro. Keine finanzielle, sondern nur strategische und infrastrukturelle Unterstützung komme von den NEOS. Eine Wahlempfehlung der NEOS für die JuLis halte man nicht für nötig, so Scherak, der wie Gamon auch den NEOS angehört. Immerhin seien die bildungspolitischen Programme ohnehin praktisch dieselben. Als künftigen Koalitionspartner will Gamon niemanden per se ausschließen - es sei aber klar, dass man inhaltlich weder mit links- noch mit rechtsextremen Fraktionen zurechtkomme. Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) zählt Gamon zwar nicht zu den extremen Fraktionen. Hier habe es zuletzt aber am zwischenmenschlichen Umgang gehapert.

Da Capo für JuLis-Spitzenkandidatin Claudia Gamon

Bereits zum zweiten Mal in Folge geht die 24-jährige WU-Studentin Claudia Gamon als Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen (JuLis) in eine Wahl zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) - in der schnelllebigen ÖH-Politik eine absolute Ausnahme. Ob das daran liege, dass sie nichts anderes zu tun habe, lasse sie einmal dahingestellt, meinte sie scherzhaft bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Wenn man die Erfahrung hat, sollte man es noch einmal machen." Es sei schade, dass man im Normalfall nach zwei Jahren, wenn man sich ein gewisses Know-How erarbeitet habe, wieder aus der ÖH-Arbeit ausscheide.

Über Arbeitsmangel kann sich die aus Nenzing (Vorarlberg) stammende Gamon eigentlich nicht beklagen: Sie engagiert sich neben den JuLis auch bei den NEOS und arbeitete bei Marketing-Agenturen. Beim Europäischen Forum Alpbach war sie bereits dreimal als Stipendiatin, dazu sitzt sie auch im Vorstand der Initiativgruppe Alpbach Wien. Als Freizeitbeschäftigung gibt Gamon Bergtouren und Joggen an.

Daneben hat Gamon ein Bachelor-Studium der Internationalen Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität (WU) abgeschlossen. Seit Herbst 2011 studiert sie dort im CEMS-Programm (Community of European Management Schools) ein Master-Programm für Internationales Management. Auslandssemester bzw. Praktika absolvierte die Frankophile in Frankreich (Bordeaux) und Belgien (Brüssel, Louvain-La-Neuve) (APA/Red, Bild APA). 

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