Töchterle gegen Fristverlängerung bei "neuer" Inskriptionsfrist

23. August 2012 - 18:09

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) ist gegen eine Verlängerung der heuer erstmals schon am 5. September auslaufenden Inskriptionsfrist für Studienanfänger an den Universitäten. "Ich bin absolut dagegen, das aufzuschnüren", so Töchterle bei einer Pressekonferenz am 21. August. Ansonsten verliere die Neuregelung, die den Unis eine bessere Planbarkeit ermöglichen soll, ihren Sinn. "Der Termin steht."

Wer sich heuer erstmals für ein Bachelor- oder Diplomstudium einschreibt, muss dies grundsätzlich bis 5. September tun. Zweieinhalb Wochen vor Ende der Frist wurden aber je nach Uni erst ein Viertel bis die Hälfte der sonst üblichen Anfängerzahlen erreicht.

Ausnahmen von der Frist gibt es etwa für Studien mit Aufnahmeverfahren bzw. für bei diesen Verfahren gescheiterte Studenten, Zivil- und Präsenzdiener, "Nachmaturanten" sowie bei einem Scheitern in der Studieneingangsphase. In diesen Fällen kann noch bis Ende November inskribiert werden. Außerdem gibt es eingeschränkt Entschuldigungsgründe wie Auslandsaufenthalte oder Betriebspraktika, die von einer rechtzeitigen Inskription abhalten. Wer aber einfach auf nur auf die Inskription vergisst und erst am 6. September draufkommt, muss ein Semester warten.

Kulanz bei Anfangsschwierigkeiten

Die Unis haben bereits angekündigt, die Studienabteilungen bei Bedarf tagsüber länger offenzuhalten und bei Problemen etwa mit Dokumenten Kulanz zu üben. Töchterle begrüßte dieses Vorgehen, sprach sich aber dafür aus, diese Kulanz nur auf die nun auftretenden Anfangsschwierigkeiten zu begrenzen.

Die einheitliche Anmeldefrist für Studienanfänger gilt übrigens nur an elf der 21 Universitäten: Für alle Unis mit Eignungsprüfungen sind andere Termine ausschlaggebend - das sind neben den sechs Kunstuniversitäten auch die drei Medizin-Unis und die Veterinärmedizinische Universität. Auch bereits inskribierte Studenten, die ihr Studium fortsetzen oder etwa vom Bachelor- ins Masterstudium wechseln, haben noch bis Ende November Zeit.

Auch ÖH erwartet sich Kulanz von den Unis

Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) wünscht sich von den Universitäten ein Entgegenkommen im ersten Semester der Neuregelung der Inskriptionsfristen. "Wir erwarten, dass viele Leute, die erst im September ans Inskribieren denken, von den Zulassungsstellen noch aufgenommen werden und die Universitäten im ersten Semester der Neuregelung kulant sind", so der ÖH-Vorsitzende Martin Schott (Fachschaftslisten, FLÖ) auf APA-Anfrage.

Im ersten Jahr mit der verkürzten Frist sei es "natürlich schwer, alle potenziellen Studierenden über die neue Regelung zu informieren. Die 'alten' Inskriptionsfristen gibt es schon seit sehr vielen Jahren und die jetzige Vorverlegung ist eine große Änderung in diesem System", betonte der ÖH-Chef. Deshalb habe man mit dem Wissenschaftsministerium auch eine Inseratenkampagne sowie die Neuauflage der Homepage "http://www.studienbeginn.at" vereinbart. Man hoffe auch, dass die aktuelle Berichterstattung in den Medien viele Studierwillige erreiche.

Gleichzeitig vermutet die ÖH aber auch, dass potenzielle Studierende von "bestehenden Hürden" wie der Studieneingangsphase, Aufnahmetests, der schlechten sozialen Lage sowie der Berichterstattung über die schlecht ausgestatteten Unis abgeschreckt werden (APA/red, Bild APA/Schlager).

tutor18

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