54. ICA: Das war der Amerikanisten-Kongresses in Wien

20. Juli 2012 - 18:07

Präsidentin Kaller: Harmonischer Ablauf - Nächste ICA 2015 in El Salvador

Nach sechs Tagen geht der Amerikanisten-Kongress ("54 ICA") an der Universität Wien, die größte Veranstaltung, die je an der Uni der Bundeshauptstadt abgelaufen ist, am heutigen Freitag zu Ende. Konferenz-Präsidentin Martina Kaller-Dietrich zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf des Großereignisses, das Amerikanisten aus aller Welt zusammengeführt hat. Rund 4.500 Wissenschafter waren nach Wien gekommen, etwa 60 Prozent davon aus Lateinamerika. Der nächste Kongress, die "55 ICA", wird 2015 in San Salvador stattfinden.

Kaller, Professorin am Institut für Geschichte, zog gegenüber der APA eine positive Bilanz. "Der Kongress verlief sehr harmonisch. Ich habe den Eindruck, dass die Konferenzteilnehmer durchwegs zufrieden waren." Eine inhaltliche Bewertung der multidisziplinären Veranstaltungen stehe noch aus. Insgesamt wurden 470 Symposien und vier Plenarsitzungen abgehalten. Die hohe Teilnehmerzahl habe alle Erwartungen übertroffen, so Kaller. Etwa 14 Prozent waren als Studenten registriert. In jedem Symposium gab es einen Stipendiaten.

Die Amerikanisten des Instituts für Geschichte waren laut Kaller vom Rektorat mit der Abwicklung des Kongresses beauftragt worden. Ein Sponsoring gab es nicht, nur eine Subvention des Wissenschaftsministeriums. Als "schönes Resultat" bezeichnete die Kongress-Präsidentin den Einsatz von über 200 jungen Freiwilligen, die auf dem Uni-Gelände für Informationen zur Verfügung standen und für reibungslose Abläufe sorgten. Die Studenten, viele von ihnen kamen aus Studienrichtungen wie Internationale Entwicklung, konnten an freien Tagen an den Symposien teilnehmen und so ein Praktikumszertifikat erwerben.

Auf der ICA-Generalversammlung am Donnerstagnachmittag wurde die Kandidatur von El Salvador für 1915 per Akklamation angenommen. Seit 1976 finden die Amerikanisten-Tagungen alle drei Jahre statt, und zwar alternierend in Europa und Amerika. Wien und die Uni Wien waren 2009 auf dem Amerikanisten-Kongress in Mexiko-Stadt für 2012 gekürt worden. Für die Ausrichtung von "54 ICA" zeichnete die Universität Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut und dem Museum für Völkerkunde verantwortlich. Die interdisziplinäre Konferenz ICA wurde bereits 1875 ins Leben gerufen und fand heuer zum dritten Mal in Wien statt.

Der 54. Amerikanisten-Kongress in Wien stand unter dem Motto "Building Dialogues in the Americas" mit dem Fokus auf Lateinamerika. Breit war die Palette der Symposien, die von Wirtschafts- und Sozialthemen sowie Menschenrechten über Kulturelle Studien bis hin zu Postkolonialen und Gender-Studien sowie Migrationsbewegungen und Umweltpolitik reichte. Nach einer Hommage an Friedrich Katz und dessen Beitrag zur Mexikanischen Revolution, dem ökologiebewussten Konzept "Gutes Leben" und der wachsenden Rolle des globalen Südens widmet sich der Abschluss-Roundtable am Freitag der Kunst als Vektor des Dialogs (APA/red, Bild APA/Hochmuth).

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