Kombination der Zugangsregeln mit der Studieneingangsphase

18. Juni 2012 - 17:05

Die Universität Wien will neue Zugangsregeln mit einem Ausbau der Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) kombinieren. In Fächern mit schlechten Betreuungsrelationen wie Biologie, Wirtschaftswissenschaften sowie überlaufenen sozialwissenschaftlichen Studienrichtungen soll keine Aufnahmsprüfung (wie derzeit in Psychologie und Publizistik) über die Aufnahme entscheiden, sondern die Absolvierung der STEOP, so Rektor Heinz Engl am Montag bei einer Pressekonferenz. Verbunden werden solle dies mit einer - derzeit gesetzlich nicht möglichen - Kapazitätsdefinition in diesen Studien.

Die im auslaufenden Studienjahr erstmals geltende neue STEOP bilanzierte Vizerektorin Christa Schnabl positiv. Die Studenten erhielten darin einen kompakten Ein- und Überblick über ihr Fach und könnten im Ausmaß von 15 ECTS-Punkten gleich am eigenen Leib spüren, ob "ihr" Studium das Richtige ist. Damit diene es als "Brücke" ins Studium hinein. Derzeit machten die Studenten die Erfahrung, dass die Uni sehr groß sei und sie sich extrem viele Lehrveranstaltungen "holen" könnten. "Die Fülle des Angebots wird oft genutzt, um eigenen Interessen nachzugehen, aber die Frage 'Bin ich im richtigen Studium? ' wird verschoben, weil sie unangenehm ist".

Die STEOP umfasst 15 ECTS-Punkte und damit den Arbeitsumfang eines halben Semesters. Im Wintersemester 2011/12 hat sich die Anzahl der Studienanfänger, die mindestens 15 ECTS-Punkte absolviert haben, im Vergleich zum Jahr davor von 36 auf 45 Prozent erhöht (ohne beschränkte Studien). "Im Ergebnis hat die STEOP zu einer erhöhten Prüfungsaktivität geführt", so Engl. Ziel sei es auch, den Einstieg damit so zu gestalten, dass Drop-Outs in späteren Studienphasen vermieden werden und ein etwaiger Abbruch früher erfolgt. "Die STEOP strukturiert die Eingangsphase stärker", meinte Engl. Als Ausgleich wolle man aber nachher das Studium wieder etwas freier gestalten.

Eine auf den ersten Blick paradoxe Entwicklung könnte heuer in der Psychologie eintreten, so Schnabl. Man merke bereits jetzt, dass die Prüfungsaktivität höher und die Noten besser seien als vor Einführung der Platzbeschränkung 2005. Heuer könnte es erstmals eine deutliche Steigerung der Absolventenzahl geben, wenn die erste größere Kohorte nach Einführung der Zugangsbeschränkung abschließt. "Wenn weniger ein Studium beginnen, heißt das nicht, dass auch weniger abschließen", so Schnabl. In der Psychologie würden die Abschlussquoten vielmehr tendenziell steigen.

Die Uni Wien rechnet im Herbst mit 14.000 Studienanfängern und damit einem gleich großen Ansturm wie im Vorjahr. Neu ist heuer eine zentrale Info-Stelle für Studierende, ausgebaut werden soll das studentische Mentoring-Programm. (APA/red, Bild: APA)

tutor18

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