Studibeisl Cafe Rosa besetzt

21. Mai 2012 - 16:09

Wollen Lokal ohne fixe Preise und ohne "Lohnabhängige" etablieren

 Um ein autonomes, selbstverwaltetes Cafe durchzusetzen, haben am frühen Montagnachmittag linke Studenten das von der linken HochschülerInnenschaft (ÖH) der Uni Wien mit fast 450.000 Euro geförderte Studibeisl Cafe Rosa besetzt. Wegen wirtschaftlicher Probleme hatte die ÖH Uni Wien sich im März entschlossen, nach einem externen Betreiber zu suchen und selbst nur noch inhaltliche Projekte in dem Lokal durchzuführen. "Das Cafe Rosa ist besetzt, und ist nun ein selbstverwalteter, autonomer Raum", heißt es nun auf der Homepage http://www.cafe-rosa.at. Die ÖH Uni Wien bestätigte gegenüber der APA die Besetzung, wollte sich dazu aber vorerst nicht weiter äußern.

Die Besetzer, dem Vernehmen nach etwa ein Dutzend Personen, haben unterdessen auf der Homepage und über den ebenfalls gekaperten Twitter-Account des Cafe Rosa weitere Studenten aufgefordert, sich ihnen anzuschließen. "Kommt Alle und macht mit! Es wird bereits gekocht und das Buffet in Kürze eröffnet. Es gibt viel zu besprechen!" heißt es auf der Homepage des Beisls.

Ziel der Besetzer ist es laut dem Schreiben auf der Startseite, "die ursprüngliche Idee" des Cafe Rosa "aufzugreifen und zu erweitern": Es soll darin nach Vorstellung der Besetzer keine fixen Preise geben und jeder selbst entscheiden, was er "beitragen kann und will". Wie bisher soll es auch keinen Konsumzwang geben. Abgelehnt werden Merkmale "eines ordinär geführten Lokales", wie es sie unter der Verwaltung des von der ÖH Uni Wien eingesetzten Vereines gab, etwa eine Geschäftsführung und "Lohnabhängige". Außerdem soll der Raum nicht nur für Studierende da sein und die Veranstaltungen sich nicht auf das Uni-Leben beschränken.

Das von einer Exekutive aus Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), Verband Sozialistischer Student_innen (VSStÖ) und dem Kommunistischen StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-LiLi) entwickelte Cafe Rosa ist seit seiner Eröffnung im Mai 2011 umstritten. Der Vorsitzenden der Bundes-ÖH, Janine Wulz (GRAS), hatte ihre Mitarbeit an der Planung des Cafes einen (gescheiterten) Abwahlantrag der VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG) eingebracht, vom Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) gab es sorgar eine Anzeige wegen des Verdachts der Untreue und satzungswidriger Verwendung von ÖH-Mitteln. Auch die Kontrollkommission im Wissenschaftsministerium ist seit längerem aktiv und prüft, ob durch die Gründung eines Betreibervereins die nötige Genehmigung durch das Ministerium umgangen werden sollte (APA/red)

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