Interaktives, politisches Theaterfestival in Salzburg

26. April 2012 - 15:51

"Besetzt Salzburg" ist der Titel eines interaktiven und politischen Theater-Festivals zum Thema soziale Ungerechtigkeit in Salzburg.



Von 1. bis 6. Mai präsentiert das Landestheater Inszenierungen, Lesungen, Performances, Diskussionen und reale Theater-Konfrontationen aller Art. Das Haus solidarisiert sich damit explizit mit der "Occupy-Bewegung". In "Besetzt Salzburg" wollen die Festivalleiterinnen Angela Beyerlein und Astrid Großgasteiger das "revolutionäre Potenzial" der Occupy-Bewegung mit der künstlerischen Kraft des Theaters fusionieren, wie sie in einer Aussendung ankündigen. Festivalzentrum ist "die Bastion", eine Zeltstadt im Zwergerlgarten im Mirabellgarten. Dort soll protestiert, diskutiert, gespielt und sogar übernachtet werden.

In der theatralischen Wanderung mit dem Titel "Spiel des Lebens" haben Salzburger Theater-Laien in einer Art Gesellschaftsspiel ihren Protest formuliert, wobei die Inhalte der Kritik zusammen mit dem Publikum permanent überdacht werden müssen. Im Stück "Fluchtwege" werden die ersten Schritte eines Asylbewerbers nach der Ankunft in Österreich nachgezeichnet und für das Publikum am eigenen Leib spürbar gemacht. Dafür soll der Besucher an einen noch nicht bekannten Ort "deportiert" werden. Dem Georgier David Chuntschukaschwili geht es in seinem Tanztheaterprojekt "ohnetitel" um die Unmöglichkeit für Asylwerber, mit einem Tanztheaterprojekt Zugang zu professionellen Bühnen wie dem Landestheater zu erlangen. Im israelischen Gastspiel "Um Muhamad" prallen die Lebensgeschichten zweier älterer Frauen aus Israel und Palästina aufeinander.

Klassiker "Nachtasyl" auf Programm

Ergänzt wird das Programm mit dem von Laien und Mitgliedern des Profi-Ensembles dargestellten "Nachtasyl" von Maxim Gorki. Dieser Klassiker zeigt Verlierer der Gesellschaft ohne soziales Netz. In einer szenischen Lesung von Albert Ostermaiers "Erreger" wird ein arbeitsloser Börsenmakler psychologisch beleuchtet. Die Mitglieder des Opernensembles prangern soziale und politische Missstände musikalisch an, sie tragen Protestlieder aus aller Welt vor. Die Anti-ACTA-Bewegung und ihr Verhältnis zu Facebook wird in einer Forumtheater-Szene unter Mitwirkung der Zuschauer problematisiert. Ein Konzert mit dem Theater-Kinderchor zeigt, warum sich sogar mit "The Sound of Music" die Welt verändern lässt. Schauspieler des Theaters präsentieren "Reden der Welt" aus der Occupy-Bewegung, und eine Fotoausstellung von Rea Sturm dokumentiert das Leben der Straßenjugend in Nepal und Indien.

Bei der Tagung "Von Top Dogs, Krisen und Kapitalismuskritik" geht es in Vorträgen und Diskussionen um Reflexionen über Kunst und Krise sowie die Frage, welche Chance die Krise für künstlerisches Schaffen bietet. Die Tagung ist eine Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing. (APA/red, Bild:APA)

>> mehr Infos zu "Besetzt Salzburg" 

>> Facebook 

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.