Jahrgang 1996 nimmt nächste Woche am PISA Test teil

5. April 2012 - 16:17

In einer Woche (11. April) starten zum fünften Mal die Testungen zur PISA-Studie. Rund 5.000 Schüler des Jahrgangs 1996 werden zwei Stunden lang ihre Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften unter Beweis stellen.

Thematischer Schwerpunkt ist nach 2003 bereits zum zweiten Mal Mathematik, damit können die Ergebnisse in diesem Bereich direkt verglichen werden. Die Tests laufen bis 23. Mai, die Ergebnisse des OECD-Bildungsvergleichs zwischen den 15-/16-Jährigen aus 66 Staaten werden im Dezember 2013 veröffentlicht.

Die Schüler für PISA 2012 wurden stichprobenartig aus 200 Schulen aller Sparten (AHS, Berufs-, Fach-, Handels-, Haupt-, Sonder- und Polytechnische Schulen) ausgewählt, pro Schule werden maximal 35 Jugendliche getestet. Mehr als die Hälfte der Fragen widmen sich dem Schwerpunktthema Mathe, je ein Viertel Lesen und Naturwissenschaften. Maximal 18 der Schüler werden danach - wie schon bei PISA 2003 - zusätzlich bei einem 40-minütigen Test am Computer auf ihre fächerübergreifende Problemlösekompetenz getestet.

Koordination durch das Bifie

Alle PISA-Testteilnehmer müssen abschließend noch Fragebögen ausfüllen, die wichtige Kontextinformationen liefern sollen - etwa demografische Daten, Einstellungen zum Lesen und Unterricht, Basisdaten zur Schule und den im Haushalt der Schüler vorhandenen Ressourcen. Für die Koordinierung der PISA-Studie ist wieder das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) zuständig.

Die Österreich-Ergebnisse von PISA 2009 waren nur "unter Vorbehalt" veröffentlicht worden, nachdem die Bundesschülervertretung zu einem Boykott der Testungen aufgerufen hatte. Wegen der "negativen Atmosphäre" in der Testphase hat die OECD beschlossen, "von Vergleichen mit den Ergebnissen früherer PISA-Untersuchungen für Österreich abzusehen", wenngleich "90 Prozent des Wertes da" seien. Hintergrund war der damals schwelende Konflikt zwischen Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und der Lehrergewerkschaft wegen Schmieds Plan, die Unterrichtsverpflichtung um zwei Stunden zu erhöhen.

Aufregung gab es bei der letzten Testung auch um die Zusatzfragen ("Wirst du von deinen Eltern geschlagen?", "Habt ihr ein Badezimmer zu Hause?"), die von Eltern als zu intim empfunden wurden. Schmied reagierte mit einer Änderung des Bifie-Gesetzes. Eltern müssen seitdem über Zweck, Zeitpunkt und Mitwirkungspflicht ihres Kindes an einer Zusatzerhebung, etwa mit Fragen zum Thema Gewalt an der Schule, schriftlich aufgeklärt werden.

Österreich vor Türkei, Chile und Mexiko

2009 ist Österreich beim Bereich Lesen unter den Schlusslichtern gelandet, nur die Türkei, Chile und Mexiko schnitten schlechter ab. Österreich war schon bei den vorherigen PISA-Studien immer signifikant unter dem OECD-Schnitt gelegen. In der Mathematik landeten Österreichs Schüler im Durchschnitt der übrigen untersuchten Länder. In den Naturwissenschaften verschlechterten sie sich im Vergleich zu PISA 2006 von einem Ergebnis signifikant über dem OECD-Schnitt auf eines signifikant darunter, wobei das Naturwissenschafts-Ergebnis allerdings immer stark schwankend war.

Dramatisch war indes die Entwicklung bei den sogenannten "Risikoschülern": 2009 konnten bereits 28 Prozent aller Getesteten gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit nur unzureichend sinnerfassend lesen - 2006 war dieser Anteil erst bei 21,5 Prozent gelegen. 2009 gehörten bereits 15 Prozent der Schüler in allen drei Testgebieten zur Risikogruppe, 2006 waren es zehn Prozent gewesen. (APA/red, Bild: APA)

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