FH Joanneum: Auslandspraktika mit Mehrwert

23. Februar 2012 - 18:29

Im Studienjahr 2010/2011 haben knapp 280 Studierende der FH JOANNEUM ein Berufspraktikum im Ausland gemacht - mit diesem Wert liegt die FH JOANNEUM im Spitzenfeld österreichischer Hochschulen. Die Studierenden verbinden auf diese Weise Praxis- mit Auslandserfahrung und stärken ihre interkulturelle Kompetenz. Vielen ist dabei neben fachlicher und persönlicher Weiterentwicklung auch der gesellschaftliche Nutzen ihrer Tätigkeit ein Anliegen.

Zahlreiche Beispiele dafür gibt es etwa am Studiengang "Soziale Arbeit". Dort haben im Wintersemester 2011/2012 16 Studierende ihr Berufspraktikum im Ausland absolviert, neun davon im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit (EZA). "Uns ist es wichtig, dass unsere Studierenden soziale Arbeit nicht nur in der europäischen Dimension kennenlernen. Ein wesentlicher Lerneffekt eines EZA-Praktikums ist es, die Ungleichheit der Nord- und Südländer zu erfahren, sowie von den SozialarbeiterInnen vor Ort zu lernen und so einen neuen Weltbezug zu gewinnen", sagt Anna Riegler, die die Studierenden am Studiengang "Soziale Arbeit" während der Praktika betreut.

Generell ist der Andrang auf Berufspraktika im Ausland an der FH JOANNEUM sehr hoch: "Im Studienjahr 2010/2011 haben 130 Studierende ein Pflichtpraktikum im EU-Ausland sowie 148 eines in Drittstaaten absolviert. Mit diesen Zahlen sind wir österreichweit bei allen Universitäten und Fachhochschulen führend. Im Bereich der Erasmus-geförderten Praktika im EU-Ausland liegen wir sogar an 1. Stelle“, sagt Ingrid Gehrke, Leiterin der Abteilung „Internationale Beziehungen“ an der FH JOANNEUM. „Praktikumszeiten sind an unserer Hochschule zumeist in die Curricula integriert, was es den Studierenden erleichtert, diese Zeit der Berufspraxis mit einer Auslandserfahrung zu verbinden.“

Soziale Arbeit im peruanischen Gefängnis

Die beiden Studierenden Christoph Pötz und David Zimmermann des Studiengangs „Soziale Arbeit“ absolvierten ihr Praktikum im Herbst 2011 beispielsweise bei CEDRO, einer Einrichtung zur Prävention von Drogenmissbrauch, und waren in Gefängnissen in Lima tätig, um die gesundheitliche Rehabilitation und soziale Reintegration der Insassen zu fördern. „Ein Gefängnis einmal von innen zu sehen und sein Eigenleben und Gesellschaftssystem kennenzulernen, war äußerst prägend. Das Arbeitsklima, die Niederschwelligkeit und der persönliche und informelle Zugang zu den Klienten haben uns sehr zugesagt“, beschreiben die Studierenden ihre Erfahrungen. Es gab aber auch belastende Situationen: „Was uns sehr frustriert hat, war die allgegenwärtige Korruption. Die korrupten Gefängniswärter, Richter, Anwälte und sonstige Instanzen. Es war ständiger Bestandteil unserer Arbeit.“

„Warum Solidarität auf fast alles in dieser Welt eine Antwort ist“

Im Ausland tätig waren auch Johanna Beyer und Lisa Haring, beide ebenfalls Studierende von „Soziale Arbeit“. Sie absolvierten ihr Praktikum bei MUSOL in der bolivianischen Stadt Potosí. Diese Organisation unterstützt insbesondere Frauen und Kinder, die mit dem Bergbaugebiet Cerro Ricos und den dort herrschenden schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Verbindung stehen. Lisa Haring konnte viel aus dieser Praktikumserfahrung mitnehmen: „Die Liste des Positiven wäre endlos „ wie viel sich mit wie wenig bewegen lässt. Wie offen und herzlich einem Menschen begegnen können. Wie anders Armut sein kann, wie viel mehr Leben man mit viel weniger Geld führen kann. Was Familie heißt und warum Solidarität auf fast alles in dieser Welt eine Antwort ist.“

Berufspraxis auf den Galapagos-Inseln

Auch an anderen Studiengängen der FH JOANNEUM gibt es viele Studierende, die für ihre Berufspraktika besondere Arbeitsstätten wählen. Maria Klampfl vom Studiengang „Gesundheitsmanagement im Tourismus“ beispielsweise absolvierte ein Berufspraktikum bei einem kleinen örtlichen Reiseveranstalter auf den Galapagos-Inseln. „Während meiner gesamten Praktikumszeit war ich bei Familien untergebracht und konnte unglaublich viel über Leben, Kultur und die Probleme hier auf den Inseln erfahren und auch hautnah erleben“, erzählt Klampfl.

(Quelle:FH Joanneum, Bild FH Joanneum)

tutor18

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