Wiener Industrie kündigt die Schaffung neuer Arbeitsplätze an

2. Februar 2012 - 16:21

Die Wiener Industrie kündigt die Schaffung neuer Arbeitsplätze an: Rund 1.600 neue Jobs sollen in den kommenden drei bis fünf Jahren neu dazukommen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 170 Betrieben, die von Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank und vom Wiener Industrie-Spartenobmann Stefan Ehrlich-Adam am Donnerstag präsentiert wurde. Der Ausbildung von Lehrlingen soll dabei eine gewichtige Rolle zufallen. Über das Bildungsniveau der Pflichtschulabgänger wird aber einmal mehr geklagt.

Wobei es ohnehin die höherqualifizierten Fachkräfte sind, die vor allem gesucht werden. Laut der Umfrage wird die Industrie in den kommenden Jahren allein rund 840 Stellen an Akademiker vergeben. Eher sinkend ist dabei die Nachfrage nach Betriebswirten, während jene nach Technikern zunimmt. Ziemlich gute Aussichten haben laut Wirtschaftskammer Absolventen von Studienrichtungen wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Mechatronik. Ebenfalls hoch im Kurs stehen HTL-Absolventen. 500 werden in den nächsten Jahren für Industrie-Jobs in Wien gesucht.

Gute Chancen für Maturanten mit Lehre

Positiv wird weiters die Möglichkeit bewertet, nach der Matura eine Lehre zu beginnen. Die meisten Personalisten würden sehr gute Chancen für junge Menschen sehen, die über eine derartige Doppelqualifizierung verfügen, wurde betont. Nicht gerade überragend sind laut der Umfrage hingegen die Möglichkeiten für Pflichtschulabgänger, die sich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz machen. "Das Niveau der Lehrstellensucher ist schlechter geworden", konstatierte Ehrlich-Adam.

84 Prozent der Befragten beurteilen demnach das Ausbildungsniveau der Lehrstellenbewerber mit polytechnischem Schulabschluss mit mangelhaft bis schlecht. Wobei der Trend nach unten geht: Die Zufriedenheit mit dem Bewerbern sinkt nach Angaben der Industriebetriebe immer weiter. Gut sind laut Umfrage hingegen die Erfahrungen mit Mädchen in technischen Berufen. Und mit Lehrlingen mit Migrationshintergrund zeigten sich überhaupt 93 Prozent der Befragten zufrieden.

Die Wirtschaftskammer bedauert jedoch, dass sich immer weniger junge Menschen für eine Lehre entscheiden. "Das Prestige der Lehre ist nicht entsprechend", beklagte Jank. Es sei selbstverständlich, nach der Matura ein Studium zu beginnen, Lehre mit Matura sei hingegen noch die Ausnahme. Unter anderem um dies zu ändern, startet die Sparte Industrie nun eine Kampagne für die Industrielehre - Motto: "Mach mehr aus dir". Gefordert wird zudem, das Fach Berufsorientierung zum fixen Bestandteil des Lehrplans in der Schule zu machen.

(APA/red, Bild APA)

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