Studentenzahlen an Österreichs Hochschulen steigen weiter an

2. Februar 2012 - 13:13

Anteil deutscher Staatsbürger an Österreichs Unis wird weiter zunehmen - Maturantenzahlen sinken, aber steigen ab 2019

Die Studentenzahlen an Österreichs Hochschulen werden weiter ansteigen und dabei Fachhochschulen (FH) und Pädagogische Hochschulen (PH) in den kommenden 20 Jahren an relativer Bedeutung etwas dazugewinnen. Das besagen erste Ergebnisse der im Auftrag des Wissenschaftsministeriums erstellten Hochschulplanungsprognose 2011, die im Rahmen des Universitätsberichts heute, Freitag, in Wien präsentiert wurde. Demnach wird es im Studienjahr 2029/30 rund 385.000 Studenten in Österreich geben, was gegenüber 2009/10 (331.000 Studenten) einem Plus von 16 Prozent entspricht.

Die öffentlichen Universitäten weisen laut Prognose in 20 Jahren über ein Siebentel mehr Studenten auf (2009/10: rund 277.000; 2029/30: etwa 320.000). Die Zahl der Studierenden an FH (von rund 37.000 auf etwa 45.000 Studierende) und PH (rund 9.700 auf etwa 12.100) werden in der selben Zeit sogar um jeweils fast ein Viertel wachsen, während der Sektor von Privatunis und Universitätslehrgängen ein Fünftel dazugewinnen wird (rund 9.500 auf etwa 11.600). Der Anteil der Bachelor- und Masterstudenten wird mit zunehmendem Umstieg auf die Bologna-Struktur stark ansteigen, der Anteil von Personen, die mehrere Studien gleichzeitig betreiben, jedoch allmählich zurückgehen.

Auch die Zahl der deutschen Studierenden wird weiter zunehmen. Statistik Austria, die heuer erstmals die Prognose durchgeführt hat, führt das einerseits auf die generell steigende Zahl deutscher Studienberechtigter, aber auch weiterer doppelter Abiturientenjahrgänge in einzelnen Jahren in Deutschland zurück. Bei gleichbleibenden Zugangsregeln werden in zwanzig Jahren rund 13 Prozent der Studenten deutsche Staatsbürger sein (2009/10: etwa acht Prozent). In derselben Größenordnung bewegt sich die Zunahme Deutscher unter den Studienanfängern. Der Anteil von Neuzugängen mit deutscher Staatsbürgerschaft wird sich bis 2029/30 von derzeit rund elf Prozent auf 16 Prozent steigern. Generell wird der Anteil von Studienanfängern mit ausländischer Reifeprüfung von etwa 19 Prozent auf 22 Prozent ansteigen.

Eine Verlangsamung ist bei der zuletzt stark steigenden Zahl der Studienanfänger in Sicht: Diese wird zwar weiter in allen Bereichen wachsen, sich langfristig aber auf einem hohen Niveau bei rund 64.000 bis 66.000 halten. Die Zahl der Studienanfänger war laut Bericht zuletzt um acht Prozent auf 62.000 (2009/10) angestiegen.

Stark steigen wird indes die Studienanfängerquote. Begannen im Studienjahr 2009/10 bereits mehr als 60 Prozent der 18- bis 21-Jährigen ein Studium, werden es 20 Jahre später bereits 70 Prozent sein. Bei den männlichen Studierenden steigt die Quote um zehn Prozentpunkte (von etwa 54 auf 64 Prozent), bei den Studienanfängerinnen um neun Prozentpunkte (67 auf 76).

Generell wird die Tendenz, dass sich immer mehr Jugendliche für den Besuch einer maturaführenden Schule entscheiden, den demographisch bedingten Schwund der Zahl der Personen im typischen Maturaalter kompensieren. Bis 2030 wird der Anteil der 18- bis 19-Jährigen, die eine Matura abschließen, sogar auf rund 46 Prozent steigen (2007: rund 39). Bis 2019 ist zwar infolge schwächer besetzter Jahrgänge mit leicht sinkenden Maturantenzahlen zu rechnen (von rund 39.000 im Jahr 2007 auf etwa 38.300), danach wird die Zahl jedoch wieder zu steigen beginnen (2030 beinahe 41.000).

(APA/red, Bild APA)

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