"nanoversity": Kleine Welt für Kinder an der TU Graz eröffnet

10. November 2011 - 11:14

Spielerisch Naturwissenschaft und Technik entdecken und dabei unvoreingenommen auf die Dinge zugehen: Das sind die zwei pädagogischen Anliegen der "nanoversity" an der TU Graz. Das von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) erbaute Haus für Kinder vom Babyalter bis zum Ende der Schulpflicht öffnete gestern, Mittwoch, dem 9. November 2011, im Beisein von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Vertreterinnen von Stadt, Land, der Volkshilfe als Betreiberin sowie BIG und TU Graz offiziell die Tore.

Gemeinsam spielen und lernen: "Das neue Haus für Kinder in der Petersgasse 136 ist offen für verschiedene Altersgruppen und folgt modernen pädagogischen Ideen", sagt Harald Kainz, Rektor der TU Graz. Kinder von Studierenden sind gleichermaßen willkommen wie Kinder von TU-Bediensteten, 120 Sprösslinge finden insgesamt Platz.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle verweist auf den doppelten Effekt des Hauses des Kindes. "Die Einrichtung ermöglicht die flexible Kinderbetreuung ab dem Kleinstkindalter und weckt mit dem begleitenden Lernprogramm zugleich die Begeisterung der Kinder für Naturwissenschaft und Technik", so Töchterle, der das Konzept als effektiven Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Studium, Beruf und wissenschaftlicher Karriere bezeichnet. "Die Verantwortlichen der Technischen Universität Graz haben mit diesem Projekt ein weitsichtiges und wirkungsvolles Signal für die Förderung von Wissenschaft und Forschung gesetzt", betont der Wissenschaftsminister.

 

Bunt gemischt

Neben einer flexiblen Kinderbetreuung (eine Gruppe für Kinder von 0 - 12 Jahren) gibt es eine Kinderkrippe (vier Gruppen für Kinder von 0 bis 3 Jahren) und zwei "Kinderhäuser" - in dieser Einrichtung spielen Kinder von 1 1/2 Jahren bis zum Ende der Pflichtschulzeit bunt gemischt. Das Miteinander soll das soziale Lernen fördern: Die Kleinen lernen von den Großen, die Großen übernehmen Verantwortung für die Kleinen. Das bringt Erleichterungen für Familien mit mehreren Kindern, denn Geschwister können gemeinsam untergebracht werden.

 

Keine Klischees

Besondere inhaltliche Schwerpunkte sind Naturwissenschaft und Technik, aber auch Gender und Diversity: Die Kinder sollen unabhängig vom Geschlecht ihren Interessen folgen. Beim Spielzeug achtet man von Seiten der Betreiberin, der Volkshilfe Steiermark, daher darauf, Rollenklischees zu vermeiden. Auch die angeschaffte Literatur folgt diesen Regeln: Märchenbücher und Geschichten, die etwa Frauen hinter den Herd verbannen, finden in der nanoversity keinen Platz.

Technik im Mittelpunkt

Eine weitere Besonderheit: Das "Marie Curie Zimmer" bietet ein kindergerechtes Forschungslabor und eine Werkstatt für Klein und Groß. Musik, Kreativität, Bewegung und Gesundheit kommen ebenfalls nicht zu kurz und auch auf vielseitige Ernährung wird geachtet.

Der Name "nanoversity" wurde aus rund 500 Einsendungen von TU-Angehörigen ausgewählt und steht nicht nur für etwas Kleines, wie es der ursprünglichen Bedeutung des Wortes entspricht: "Die Nanotechnologie steht dafür, wie kleine Teile Großes bewirken können und das wollen wir auch mit unserem Haus des Kindes vermitteln: In den Händen unserer Kinder liegt es, die Zukunft zu gestalten und daher in unserer Verantwortung, sie bestmöglich zu fördern und auf spätere Aufgaben vorzubereiten", so Kainz.

Das Gebäude selbst ist Teil des Großprojektes Neuerrichtung des Produktionstechnikzentrums. Insgesamt wurden seitens der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) rund fünf Mio. Euro in die "nanoversity" investiert. "In kaum einem anderen Objekt wird deutlicher für wen wir bauen - nämlich für alle Menschen, die täglich in unseren Häusern lernen, lehren oder wie in diesem Fall spielerisch die Welt entdecken. Ziel der BIG ist daher, Architektur nicht Selbstzweck werden zu lassen. Aus diesem Grund ist neben Funktionalität und Wirtschaftlichkeit der Wohlfühlfaktor von entscheidender Bedeutung bei der Realisierung eines Projektes", sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG.

Zahlen, Daten, Fakten:

Investitionsvolumen: ca. 5 Mio. Euro

Nutzfläche: 1.500 Quadratmeter

Baubeginn: Juli 2010

Fertigstellung: Juli 2011

Architekturbüro: Mesnaritsch

(Quelle: TU Graz, Bilder TU Graz/Sporer)

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