150 Schülerinnen über Webcams ausspioniert

17. Juli 2010 - 12:32

Albtraum aller Eltern wurde wahr

(Bielefeld/Aachen) – Der Elektrotechniker Thomas Floß vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) entlarvte einen Hacker aus dem Rheinland, der mindestens 150 Mädchen über Webcams ausspioniert haben soll.

Bei der Festnahme des Verdächtigen sollen auf dem Computer mehrere Videos aus Jugendzimmern gelaufen sein, berichtete das „Westfalen-Blatt“ aus Bielefeld am Freitag.

Aufgedeckt wurde der Fall während der Schulvorträge des Experten Floß, der im Auftrag der BvD SchülerInnen regelmäßig für den Datenschutz sensibilisiert. „Zwei Mädchen erzählten, dass die Kontrollleuchte an ihren Webcams nicht ausgeht“, so Floß.

Nachdem er die Computer durchsucht hatte, entdeckte der Experte schädliche Viren (Trojaner), die im Hintergrund die PC-Geräte manipulierten. Floß verfolgte die Internetspur des Täters bis ins Rheinland und erstattete Anzeige, er geht davon aus, dass es sich bei dieser Tat um keinen Einzelfall handelt. „Ich habe 50 bis 60 Schulen besucht – jedes Mal hat sich mindestens eine Schülerin gemeldet, bei der solche ein Problem aufgetreten ist. Und viele andere trauen sich nicht, davon zu sprechen.“

Der Täter soll die Software über den Chat-Dienst ICQ verbreitet haben: Erst habe er das mit nur einem schwach geschützten Passwort Benutzerkonto einer Schülerin geknackt, dann über ihre Adresse einen Bildschirmschoner an die Mitschüler verschickt, der als Trojaner getarnt war. Wer die Datei öffnete, hatte den Virus auf dem Rechner, so der Datenschutzexperte.

Die Staatsanwaltschaft Aachen ermittelt noch.

(dpa/red)

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