Der neue Rektor der Uni Wien: Heinz Engl

4. Oktober 2011 - 10:53

Amtsübernahme in einer "schwierigen Situation" - Senat und Rat fordern Studienplatzfinanzierung ein

Der Mathematiker Heinz Engl (58) wurde heute, Montag, feierlich als "der 639. namentlich bekannte" Rektor der Universität Wien ins Amt eingeführt. Vor zahlreicher Prominenz aus Wissenschaft und Politik übergab ihm sein Amtsvorgänger Georg Winckler bei der Inauguration Rektorszepter und -kette. Engl selbst betonte, er trete sein Amt in einer "schwierigen Situation" an. Die Tatsache, dass die europäischen Unis sich seit Jahrhunderten stets an neue Gegebenheiten angepasst haben, gebe ihm dennoch "die nötige Gelassenheit".

Für die Unis wünschte er sich, dass sie nur jene Plätze anbieten müssen, die auch finanziert werden. Die Vorbereitungen einer Studienplatzfinanzierung gäben immerhin "Anlass zur Hoffnung".

Auch der Uniratsvorsitzende Max Kothbauer forderte in seiner Ansprache eine Studienplatzfinanzierung, um die finanziellen Probleme der Unis zu lösen. Wenn man die Zahl "engagierter Studenten, die das Studium abschließen" steigern wolle, "wird das ohne mehr Mittel nicht gehen".

Der Senatsvorsitzende Helmut Fuchs sprach sich für einen Maßnahmenmix aus: "Mehr Geld vom Staat verbunden mit moderaten Studienbeiträgen und Zugangsregeln". Von der Politik kämen zur Zukunft der Unis allerdings "bisher nur Ankündigungen, die leider von der Öffentlichkeit für bare Münze genommen werden". Derzeit gebe es nur den Bundesfinanzrahmen von 2012 bis 2015, und der bedeute reale Kürzungen zwischen acht und zehn Prozent - "der Rest ist Hoffnung".

Skeptisch hat sich die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) an der Uni Wien in einer Aussendung über das neue Rektorat geäußert. "Die Einführung von Knock-Out-Studieneingangsphasen und das Schließen ganzer Studienrichtungen widersprechen der Forderung nach einem besseren Standing der Uni Wien im internationalen Vergleich." Die Uni müsse "weg von der Fixierung auf internationale Rankings und wirtschaftliche Verwertungslogik von Studienrichtungen" und solle Studenten aktiv in die Organisation der Uni einbeziehen.

(APA / red)

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