ÖH Uni Wien: Bachelor Internationale Entwicklung muss bleiben!

3. Oktober 2011 - 10:21

Elitenmaster führen zum Ausdünnen kritischer Wissenschaften

Nachdem Heinz Engl vor einigen Wochen angekündigt hat, er könne sich vorstellen, angesichts "zu hoher" Studierendenzahlen ganze Studienrichtungen zu schließen, soll nun ab dem Wintersemester 2012/13 das Bachelorstudium Internationale Entwicklung (IE) geschlossen werden. Sowohl für (angehende) Student_innen als auch für den Forschungsbereich wird diese Entscheidung schmerzhafte Folgen nach sich ziehen und vor allem von Student_innen nicht ohne Weiteres hingenommen werden.

"Es ist offensichtlich, dass die Verwertungslogiken der neoliberalen Kräfte in der Bildungspolitik dazu führen, dass die Aufrechterhaltung und Förderung transdisziplinärer Studien nicht ins Konzept passen. Es darf aber nicht zur Normalität werden, dass Studienrichtungen nach ihrer Rentabilität gereiht und nun sogar gekickt werden", ist Julia Kraus vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien empört.

"Nach der Einführung der rigiden STEOPs, die ab diesem Wintersemester nochmal verschärft und zu Studienabbrüchen führen werden, ist das der nächste Schlag, der junge Menschen von der Möglichkeit eines Hochschulstudiums fernhalten wird. Wer in Zukunft IE studieren möchte, steht vor einer noch größeren Anzahl an Hindernissen", stellt Kübra Atasoy fest.

Student_innen der Internationalen Entwicklung sind nun in einer unwahrscheinlich schwierigen Situation:

"Wenn das Bachelorstudium ausläuft, sehen sich IE-Student_innen einem doppelten Damoklesschwert ausgesetzt. Einerseits müssen sie möglichst schnell fertig werden, um nicht Gefahr zu laufen, ohne Abschluss dazustehen, andererseits ist unklar, ob sie danach einen Masterplatz erhalten, da zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor allem zugangsbeschränkte Masterstudien mit diversesten Aufnahmeprüfungen implementiert werden", so Maria Clar.

Diese Entscheidung der Universität Wien reiht sich in die sukzessiven Verschlechterungen im Bildungsbereich ein.

"Die Unterfinanzierung des Hochschulsektors führt zum Ausdünnen kritischer Wissenschaft und nimmt Menschen ihr Recht auf Bildung. Zeitgleich verschärft sich durch Beihilfenkürzungen, hohue Lebenskosten sowie überbürokratisiertes Studieren mit Knock-Out-Prüfungen die Existenzsituation von Student_innen strukturell. Die Wut der Student_innen wird steigen und eine Form des Widerstandes ist jedenfalls zu erwarten", sind Kraus, Atasoy und Clar überzeugt.

(Quelle: OTS /ÖH Uni Wien)

tutor18

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