Die Ergebnisse in Kurzform
Im Folgenden Detailergebnisse für das Bildungssystem Österreichs aus der heute, Dienstag, veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2011" (Education at a Glance) in Kurzform:
AUSGABEN PRO SCHÜLER/STUDENT: In Österreich betrugen diese 2008 von der Volksschule bis zur Hochschule kaufkraftbereinigt pro Kopf durchschnittlich 11.852 US-Dollar jährlich. Damit lagen sie über dem OECD-Schnitt von 8.831 Dollar.
BILDUNGSAUSGABEN: Österreichs Bildungsausgaben gemessen an der Wirtschaftsleistung sinken. Wurden 1995 noch 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgewendet, waren es 2000 nur noch 5,5 Prozent. Seitdem stagnieren die Ausgaben: 2008 waren es 5,4 Prozent des BIP. Aufgeschlüsselt zeigt dies einen Rückgang der Aufwendungen in allen Bereichen: Der Anteil für den gesamten Schulbereich sank zwischen 1995 und 2008 von 4,3 Prozent des BIP auf 3,6 Prozent, die Aufwendungen für den Tertiärbereich stagnieren bei 1,3 Prozent (1995: 1,2 Prozent). Der Anteil an den Gesamtausgaben der öffentlichen Hand für Bildung wurde indes seit 1995 von 10,8 Prozent auf 11,2 Prozent leicht erhöht. Damit liegt Österreich unter dem OECD-Schnitt von 12,9 Prozent.
BILDUNGSSTAND: Der Anteil von Personen mit Matura bzw. Lehrabschluss (Abschluss Sekundarstufe II) an den 25- bis 64-Jährigen stagniert seit 1997 in Österreich bei 63 Prozent (OECD-Schnitt 2009: 44 Prozent). Der Anteil der Hochschulabsolventen an dieser Bevölkerungsgruppe stieg dagegen von 11 auf 19 Prozent (OECD-Schnitt 2009: 30 Prozent).
BILDUNGSBETEILIGUNG: Der Anteil der Drei- bis Vierjährigen im Bildungssystem liegt mit 72,3 Prozent über dem OECD-Schnitt (70,1 Prozent), die Quote der Fünf- bis 14-Jährigen mit 98,4 Prozent knapp darunter (98,6). Hingegen befindet sich nur jeder fünfte 15- bis 19-Jährige in Ausbildung, womit Österreich im OECD-Vergleich im hinteren Viertel platziert ist (Ö: 79,4 Prozent, OECD: 82,1). Ebenfalls unter dem OECD-Schnitt liegt der Anteil der 20- bis 29-Jährigen im Bildungssystem (Ö: 23,2; OECD: 26,0).
BESCHÄFTIGUNGSCHANCEN: Mit höherem Bildungsstand steigen die Chancen auf einen Job: Die Beschäftigungsquote der 25- bis 64-Jährigen klettert vom Sekundarbereich I (Pflichtabschluss) mit 64,1 Prozent (Männer) bzw. 50 Prozent (Frauen) auf 91,2 Prozent (Männer) bzw. 82,7 Prozent (Frauen) bei einem Hochschulabschluss.
KLASSENGRÖSSE: Die durchschnittliche Klassengröße lag 2009 in Österreich in der Volksschule bei 18,9 Kindern (OECD-Schnitt: 21,4) und im Sekundarbereich (Hauptschule, AHS-Unterstufe) bei 22,6 Kindern (OECD: 23,7).
BETREUUNGSVERHÄLTNIS AN SCHULEN: Vergleichsweise weniger Schüler als im OECD-Schnitt kommen in der Volksschule und in der Sekundarstufe auf einen Lehrer. Im Primarbereich treffen auf einen Pädagogen 12,6 Schüler (OECD: 16), in der Sekundarstufe 9,9 Kinder (OECD: 13,5). Allein im tertiären Bildungsbereich liegt das Verhältnis über dem Durchschnitt: Hier kommt ein Lehrender auf 15,6 Studenten (OECD: 14,9).
(APA / red)