Neue Mittelschule (NMS)

In ihrem Bestreben, eine gemeinsame Schule der Zehn-bis 14-Jährigen zu schaffen, hat Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) - mit Zustimmung des Koalitionspartners ÖVP - im Jahr 2008 die "Neue Mittelschule" (NMS) auf Schiene gebracht. Damals starteten in Kärnten, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark und Vorarlberg an 67 Standorten gesetzlich verankerte Modellversuche mit rund 3.700 Schülern. Mittlerweile gibt es 434 NMS-Standorte mit rund 57.000 Schülern.

Die "Neue Mittelschule" ist aber keine gemeinsame Schule (Gesamtschule). Mit Herbst 2012 wird sie zwar vom Schulversuch zur Regelschulform - bis 2018 sollen schrittweise alle Hauptschulen durch NMS ersetzt und 238.000 Schüler an der neuen Schulform unterrichtet werden. Parallel dazu bleiben aber die AHS-Unterstufen bestehen.

An NMS werden Schüler mit und ohne AHS-Reife unterrichtet. Inhaltlich ähnelt der Lehrplan jenem des Realgymnasiums. In Deutsch, Mathematik und lebender Fremdsprache (meist Englisch) ist eine innere Differenzierung des Unterrichts vorgesehen. Für pädagogische Maßnahmen wie temporäre Gruppenbildung, Förder- und Leistungsmaßnahmen oder Teamteaching mit zwei Lehrern in der Klasse gibt es vom Ministerium Zusatzmittel. Im Gegensatz zur Hauptschule sind keine fixen Leistungsgruppen vorgesehen.

Individuelle Lern- und Leistungsstärken

Zusätzlich zu den Ziffernnoten werden im NMS-Zeugnis die individuellen Lern- und Leistungsstärken festgehalten. In der 3. und 4. Klasse NMS wird in den differenzierten Gegenständen (Deutsch, Mathe, Fremdsprache) im Zeugnis außerdem ausgewiesen, ob der Schüler sich nur Basiswissen ("grundlegende Allgemeinbildung") oder komplexeres Wissen ("vertiefte Allgemeinbildung") aneignen konnte. Die vertiefte Bildung entspricht dem Bildungsziel der AHS-Unterstufe, die grundlegende Bildung umfasst dieselben Inhalte, aber auf einer weniger komplexen Ebene.

Wer in allen differenzierten Fächern "vertieft" abschließt, ist zum Übertritt in AHS oder berufsbildende höhere Schulen (BHS) berechtigt. Wer das in einem Fach nicht schafft, kann von der Klassenkonferenz dennoch AHS/BHS-reif erklärt werden. Wer in der 4. Klasse NMS in allen drei Gegenständen nach "grundlegendem Allgemeinwissen" mit "Befriedigend" oder "Genügend" beurteilt wird, darf in berufsbildende mittlere Schulen (BMS) aufsteigen. Wer in dieser Kategorie mit "Nicht Genügend" abschließt, kann in die Polytechnische Schule gehen oder das letzte NMS-Jahr wiederholen (APA/red). 

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