Spanisch - eine Sprache mit Potenzial

16. Juni 2010 - 20:05

(Wien) - Weltweit sprechen immer mehr Menschen Spanisch. Doch Österreich setzt traditionell weiterhin auf mehr Französisch.

Spanisch wird immer wichtiger. Nicht nur weil weltweit 450 Millionen Menschen Spanisch sprechen, auch wegen des wirtschaftlichen Potenzials Südamerikas, gewinnt diese Sprache mehr und mehr an Größe. Jedoch wird dies von Österreich ignoriert, kritisiert Carlos Ortega, Direktor des spanischen Kulturinstituts Instituto
Cervantes in Wien.

Ortega meint, dass einige Eltern diese Entwicklung verfolgen würden und mehr Spanisch an den Schulen verlangt hätten. Auch gibt es immer mehr Studenten, die sich entscheiden Spanisch zu studieren. Am Institut für Romanistik belegten von 5.000 Studenten, 2.700 das Spanisch Studium. Noch vor Französisch, Italienisch oder der anderen Sprachen. Auch am Instituto Cervantes bekommt man den Fortschritt zu spüren. Seit 2005 ist die Zahl der Kursteilnehmer um 30 Prozent gestiegen.

Es läge am Staat, meint Ortega. Dieser würde nicht auf die aktuellen Entwicklungen reagieren.

Beispielsweise habe Frankreich an Schulen Spanisch als zweite Fremdsprache eingesetzt, sowie Deutschland das Angebot an Französisch zurückgenommen hat um es mit mehr Spanisch zu ersetzen. Österreich zeige sich hier zu traditionell, sind doch nach wie vor mehr Französisch Lehrer angestellt. Die dritte Fremdsprache, nach Englisch und Französisch ist Latein. "In Österreich ist es sehr schwer,
den Status quo zu ändern", so Ortega.

Die Problematik zeigt sich später an den Universitäten, da diejenigen, die Spanisch studieren, oft nicht wie geplant auf Maturaniveau einsteigen, sondern bei den Basics beginnen müssten. Für Ortega, zeigt dies, dass viele nicht die Möglichkeit hatten an den Schulen Spanisch zu lernen, auch wenn das Interesse vorhanden wäre. Weiters kritisiert Ortega auch, dass es keine deutsch-spanische Volksschule gebe und nur einen spanischen Kindergarten existiere.

Rund 40.000 – 50.000 Wiener (mit österreichischer Staatsbürgerschaft) sprechen derzeit Spanisch, darunter rund 30.000 Südamerikaner, die in Wien wohnen.

2050 soll es, laut einer Studie des Instituto Cervantes in Madrid, in den USA die meisten Spanischsprecher weltweit geben. Derzeit ist Spanisch dort für 36,3 Millionen Menschen die Muttersprache. Dieser Studie zufolge, wird der Prozentsatz der Weltbevölkerung, der Spanisch spricht, weiterhin zunehmen. Interessanterweise soll der Anteil der Englisch und Chinesischsprecher zurückgehen. Ein weiteres Ergebnis ist, dass 2030 rund 7,5 Prozent der Weltbevölkerung Spanisch sprechen werde, demnach nur noch von Chinesisch übertrumpft.  Zurzeit liegt Spanisch allerdings beim Anteil an den meistgelernten Fremdsprachen noch sehr weit hinter Englisch aber nur knapp hinter Französisch (Englisch 69%, Spanisch 6%, Französisch 7%).

Am Samstag 19.6. wird weltweit "der Tag der spanischen Sprache" gefeiert. (apa/red)

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