Ehrenkreuz für den homo digitus minus: Rudi Klausnitzer ausgezeichnet

14. Dezember 2017 - 13:10

Rudi Klausnitzer, einstiger Intendant der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), ist Träger des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst. Der 69-Jährige habe das Gespür für Kunst und Geschäft im kleinen Finger - sei ein homo digitus minus, zeigte sich Genetiker Markus Hengstschläger als Laudator im Bundeskanzleramt überzeugt. Insofern sei die Verleihung des Ehrenkreuzes mehr als überfällig.

Kulturminister Drozda mit Rudi Klausnitzer
Kulturminister Drozda mit Rudi Klausnitzer

Klausnitzer, der am 22. Jänner seinen 70. Geburtstag begeht, zeigte sich bewegt von der Ehre: "Ich bin kein sehr ordensaffiner Mensch, aber ich habe mich wirklich gefreut über diese Auszeichnung." Schließlich ermögliche der Anlass auch, einmal Danke zu sagen: "Danke für die Chancen, die Unterstützungen und auch die Hürden, die einen stärker machen."

Ein spezielles Lob gab es dabei für den bald scheidenden SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda, wie Klausnitzer einst in den VBW tätig: "Deine Amtszeit war nicht sehr lang - leider. Aber Du hast eine Reihe von bemerkenswerten Entscheidungen getroffen, und da möchte ich Dir gratulieren." Überhaupt brach der einstige Kultur- und Medienmanager mit jahrelanger journalistischer Erfahrung eine Lanze für die Politiker im Allgemeinen. Hier sei ein harter, kritischer Umgang gefordert, aber kein Lächerlich-Machen aus Prinzip: "Wir haben sie nicht als Punchingball gewählt."

"Ein ungemein wacher und reger Geist"

Kulturminister Drozda würdigte Klausnitzer im Gegenzug als jemanden, der weit mehr sei als eine bekannte Radiomarke: "Klausnitzer ist nicht allein eine unverwechselbare Stimme, er ist ein ungemein wacher und reger Geist. Egal ob Theater und Musical oder Gehirnforschung und Digitalisierung - er bewegt sich überall wie ein Fisch im Wasser, paart Neugier, Verstand und schöpferische Fantasie."

Persönlich sei er froh über das Ehrenkreuz, das beide Felder Wissenschaft und Kunst beinhalte, betonte Klausnitzer. Schließlich sei die Gemeinschaft von Kunst und Wissenschaft in der Zeit der aufkommenden Maschinenintelligenz das Um und Auf: "Nur so können wir sicherstellen, dass der Mensch das Maß der Dinge bleibt." Das Motto müsse lauten: "Raus aus den Echokammern, Grenzen niederreißen. Kunst und Wissenschaft müssen die Leuchttürme für ein gemeinsames Miteinander sein."

Ein Paradebeispiel für diese Verschränkung ist der Genetiker Hengstschläger, der auch als "Radiodoktor" von Ö1 tätig ist. Er sei Rudi Klausnitzer über die Jahre hinweg in verschiedensten Funktionen begegnet, müsse aber in Zeiten wie diesen gleich gestehen: "Auch die Familie Hengstschläger war mit der Familie Klausnitzer schon auf Urlaub." Von der gemeinsamen Marokko-Reise sei ihm persönlich Durchfall in Erinnerung geblieben, während Klausnitzer von derlei Unbilden verschont geblieben sei: "Für Medienarbeit ist der Rudi gemacht - da ist ein solcher Magen wie er ihn hat von Vorteil".

So begann der am 22. Jänner 1948 im oberösterreichischen Piberbach geborene Klausnitzer seine journalistische Karriere nach dem Studium beim ORF, wo er etwa für den Ö3-Wecker und das Ö3-Magazin verantwortlich zeichnete und 1979 Ö3-Chef wurde. 1987 folgte die Programmdirektion von SAT1, bevor Klausnitzer 1993 Peter Weck als Intendant der VBW ablöste. 2001 erfolgte der Wechsel in die "News"-Geschäftsführung. Seit 2007 ist der Geehrte als selbstständiger Medienberater tätig und ist auch Mitglied des Universitätsrates der Medizinischen Universität Wien.

(APA/red, Foto: APA/BUNDESKANZLERAMT/Aigner)

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