Innovationsstiftung für Bildung will "radikal" durchstarten

16. Mai 2017 - 10:25

Die Innovationsstiftung für Bildung will ab Herbst "radikal" durchstarten und frischen Wind in das Bildungssystem bringen. Für entsprechende innovative Projekte stehen 50 Millionen Euro an Förderung in den nächsten Jahren zur Verfügung. Einreichen können Einzelpersonen, Unternehmen, Start-ups oder Institutionen jeweils gemeinsam mit einer Schule ab September 2017 und das online.

Für Projekte stehen 50 Millionen Euro an Förderung bereit
Für Projekte stehen 50 Millionen Euro an Förderung bereit

Die Stiftung ist in einem eigenen Gesetz verankert und kann daher unbeeindruckt von der jüngsten Koalitionskrise mit bevorstehenden Neuwahlen ihre Arbeit fortsetzen. Sie soll die Weichen für mehr Innovation und Mut zur Risikobereitschaft an den Schulen stellen, so Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) beim Innovationsdialog mit rund 300 Teilnehmern aus allen Bildungsbereichen. Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) setzt ebendort auf "mehr Leidenschaft und ein Stück Aufklärung". Vom Gießkannensystem müsse abgegangen werden. Vielmehr gelte es, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Dabei will die Innovationsstiftung nicht in das bestehende Schulsystem eingreifen, aber mit neuen Ideen den Boden für Reformen aufbereiten.

Vorhandene Ansätze sichtbar machen

Stefan Zotti, Vorstand der Stiftung, sieht die Chance, wesentliche Eckpunkte für die Reformen im Bildungsbereich bereitstellen zu können. Maßgeschneiderte Förderinstrumente, für deren Erarbeitung der Innovationsdialog unter anderem Anforderungen und Kriterien erörtert hat, sollten dabei ein Meilenstein sein. Die Schulen würden dann autonom entscheiden können. Eine Stoßrichtung der Arbeit ist dabei, schon vorhandene innovative Projekte und Ansätze sichtbar zu machen und die Akteure miteinander zu vernetzen.

Beispiele, wie besseres und interessanteres Lernen an Schulen funktionieren könne, seien ein fächerübergreifender Unterricht von Physik und Chemie sowie Tablet-Klassen, so Zotti gegenüber der APA. Dabei sollte auch der didaktische Zugang verändert werden - beispielsweise könnten Schüler sich zuerst vorbereiten und dann nur mit Fragen in die Klasse kommen, "also ein umgekehrtes Prinzip" zum bisherigen Unterricht.

Was passiert, wenn so viele gute Projekte reinkommen, dass das Geld dafür nicht reicht? Zotti meinte dazu, wenn die ersten beiden Jahre erfolgreich werden, komme es zu einem wichtigen Impuls. Die Bereitschaft, in so einem Fall weiter zu arbeiten, sei gegeben, allerdings hänge auch einiges von der künftigen Regierung ab.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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