Wetterextreme setzen Nährstoffkreisläufen bei Mikroben zu

4. Mai 2017 - 10:55

Durch den Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse wie Hitze- und Frostwellen zu. Diese schädigen die Bakterien und Pilze im Boden und bringen ihre Nährstoffkreisläufe aus dem Gleichgewicht, berichten Wiener Forscher. Die Mikroben können sich nach solchen Widrigkeiten zwar ganz gut erholen, doch ihr Phosphat-Stoffwechsel kommt nicht mehr ins Rollen, erklären sie im Fachblatt "Science Advances".

Langfristige Folgen für Verfügbarkeit von Phosphat
Langfristige Folgen für Verfügbarkeit von Phosphat

Die Forscher um Maria Mooshammer und Wolfgang Wanek vom Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Universität Wien haben im Labor Mikroben drei Monate lang bei gleichbleibender Temperatur in Laubstreu wachsen lassen und dann eine Hitzewelle oder Frost-Tau-Wechsel simuliert.

"Die mikrobiellen Gemeinschaften reagierten überraschend ähnlich auf die sehr unterschiedlichen Wetterextreme", erklärte Mooshammer im Gespräch mit der APA. In beiden Fällen liefen die Kohlenstoff- und Stickstoffkreisläufe für eine Zeit lang schneller, während der Phosphat-Stoffwechsel eingebremst wurde. "Durch den Temperaturstress werden diese normalerweise miteinander koordinierten Prozesse also offensichtlich entkoppelt", so die Forscherin.

"Wir gaben den Mikroben anschließend drei Monate Erholungszeit - danach ging es ihnen wieder gut und ihre Gemeinschaftsstruktur sah so aus wie vor dem Extremereignis", so Wanek. Doch der Phosphatkreislauf war selbst nach dieser langen Regenerationszeit stark gedrosselt. Das könnte für solche Ökosysteme problematisch sein, weil die Mikroben sehr wichtig für die Phosphatverfügbarkeit im Boden sind.

Service: http://dx.doi.org/10.1126/sciadv.1602781

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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