Impfung stoppt Tumor-Wachstum bei Nashörnern

16. Februar 2017 - 10:10

Nashornweibchen leiden häufig an gutartigen Tumoren im Reproduktionstrakt. Diese erschweren es den Tieren, Nachwuchs zu bekommen. Deutsche und österreichische Forscher berichten nun im Fachjournal "Plos One" von einer Impfung, die das Wachstum und die Neubildung dieser Geschwulste stoppt.

Verkleinert Geschwulste im Reproduktionstrakt
Verkleinert Geschwulste im Reproduktionstrakt

Bei in Zoos oder Tierparks gehaltenen weiblichen Panzernashörnern (Rhinceros unicornis) können sich gutartige Tumore (Leiomyome) in der Scheide oder Gebärmutter bilden. Diese wurden auch schon bei im Freiland lebenden Sumatra Nashörnern (Dicerorhinus sumatrensis) festgestellt. Werden die Geschwulste zu groß, schränkt dies die Fortpflanzungsfähigkeit ein. Eine operative Entfernung der Tumore ist nach Angaben der Forscher wegen der dicken Haut der Tiere nicht möglich.

Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin und der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben eine Impfung entwickelt, die die Ausschüttung von Sexualhormonen beeinflusst. Es handelt sich dabei um ein Hormon, das dem körpereigenen Gonadoliberin-Hormon ähnlich ist. Dies führt zur Einstellung des weiblichen Sexualzyklus und verkleinert dadurch die hormonabhängig wachsende Tumore. Die Behandlung wurde erfolgreich am südlichen Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum simum) und beim Panzernashorn angewandt.

Die Impfung wurde im Rahmen der Studie erstmals bei Wildtieren durchgeführt. Daher ist noch nicht klar, ob deren Wirkung für die Nashörner vollständig reversibel ist. Bei Pferdestuten, wo die gleiche Behandlung bereits erfolgreich angewandt wird, stellt sich einige Zeit nach der Impfung wieder der normale Zyklus ein und sie sind wieder fruchtbar.

Service: http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0157963

(APA/red, Foto: APA/APA (Gindl))

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