Ältester erhaltener Flügelaltar des Alpenraums wird neu erforscht

15. Februar 2017 - 12:45

Der älteste, weitgehend vollständig erhaltene Flügelaltar des Alpenraums wird seit April 2016 neu erforscht. Durch moderne kunsttechnologische Untersuchungsmethoden sollen im Rahmen des Forschungsprojekts neue Erkenntnisse über den Altar von Schloss Tirol gewonnen werden. Mit einem bereits online gegangenen Blog will man dabei den Fortschritt des Vorhabens transparent machen.

Blog soll Fortschritt des Forschungsprojekts zeigen
Blog soll Fortschritt des Forschungsprojekts zeigen

Im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck strich Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, die Bedeutung des Altars von Schloss Tirol heraus. Es handle sich um "den ältesten erhaltenen Flügelaltar des Alpenraumes". Er sei außerdem ein Meisterwerk gotischer Kunst. Man wisse noch längst nicht alles über den Altar, merkte Meighörner an. Es gebe zwar eine Monographie aus dem Jahr 1948, seither habe es aber keine umfängliche Beschäftigung mit dem Altar mehr gegeben.

Die Kunsthistorikerin Claudia Mark wies auf die Notwendigkeit restauratorischer Maßnahmen hin. Zuvor ginge es aber um eine Konzepterstellung. Es gebe mehrere Phasen und man stehe noch ganz am Beginn, so Mark. Bisher sei der Altar von einem Radiologen für Kunst und Kulturgüter geröntgt und weiters fachmännisch vermessen worden. Außerdem habe man sich mit den Oberflächen des Altars beschäftigt, merkte Mark an. Dabei sei unter anderem klar geworden, dass der Korpus lediglich genagelt und der Altar aufgrund der mangelnden Stabilität nicht transportabel sei. Erst nach diesen ersten Schritten werde es möglich sein, ein Konzept zur Restaurierung zu erstellen. Ab 2020 werde damit begonnen, führte Mark aus.

Netzwerk für Wissenschafter

Insgesamt wolle man das Forschungsprojekt transparent machen, meinte Mark, was unter anderem mit einem Blog passieren soll. Dieser solle auch zu einem Netzwerk für Wissenschafter werden. Ziel sei es ein "gelehrtes Gespräch mit der Hilfe von neuen Medien zu führen", ergänzte Meighörner. Auch eine Ausstellung soll den Prozess des Forschungsprojektes sichtbar machen. Man habe eine kleine Ausstellung konzipiert, die sich durch laufende Forschungsergebnisse erweitern ließe, so der Direktor der Landesmuseen. Der Altar kann ab sofort besichtigt werden.

Die Kulturvermittlerin der Tiroler Landesmuseen, Angelika Schafferer, wies abschließend darauf hin, dass auch begleitende Programme und Konzepte erarbeitet wurden. So gebe es etwa die Reihe "Forschung im Gespräch" oder eine Zusammenarbeit mit der "Jungen Uni" der Universität Innsbruck, bei der besonders Kinder und Jugendliche als Zielgruppen ansprochen werden sollen.

Service: Blog online unter: http://altar.tiroler-landesmuseen.at

(APA/red, Foto: APA/altar.tiroler-landesmuseen.at)

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