Kunsthaus Graz widmet sich dem"Taumel" als kreativer Chance der Krise

10. Februar 2017 - 11:55

Das Grazer Kunsthaus ist am Donnerstag mit "Taumel - Navigieren im Unbekannten" in die diesjährige Ausstellungssaison gestartet. Die multimediale Gruppenausstellung ist das Ergebnis eines seit 2014 laufenden, künstlerischen Forschungsprojekts des in Wien lebenden Künstlerduos Ruth Anderwald und Leonhard Grond. Die Ausstellung kuratierten sie gemeinsam mit Katrin Bucher Trantow.

Installationsansicht "Taumel", Kunsthaus Graz 2017
Installationsansicht "Taumel", Kunsthaus Graz 2017

Die Aufgabenstellung beziehungsweise Ausgangsthese für die Schau war es laut Kuratierenden, jene durch die ständigen Krisenberichte in einer destabilisierten Weltlage verursachte Unruhe und Unsicherheit als Auslöser für kreatives Denken und Schaffen zu durchleuchten. Dies sollte in weiterer Folge in die Form einer multimedialen Ausstellung gebracht werden.

Im Lauf der Vorarbeiten kontaktierte das Künstlerduo insgesamt 38 Kollegen und Kolleginnen aus sieben Ländern mit dem Auftrag, im täglichen Diskurs je einen Beitrag für die Ausstellung zu liefern. Teilweise wurde auch auf den bestehenden Fundus der Neuen Galerie zurückgegriffen. Unter den ausgestellten Objekten finden sich etwa Arbeiten von Henri Michaux, Olafur Eliasson, Esther Stocker oder Oliver Ressler.

Hauptausstellungsraum Space02

Als Hauptausstellungsraum dient der fensterlose Space02 im ersten Stock des Kunsthauses. Dieser sei wegen der zum Thema passenden schweren Orientierungssituation besonders für das Thema geeignet gewesen, sagte Kuratorin Kathrin Bucher Trantow bei dem im Vorfeld der abendlichen Ausstellungseröffnung veranstalteten Medienrundgang. Die Ausstellung besteht neben den präsentierten Bildern, Filmarbeiten und Objekten auch aus begleitenden Klanginstallationen.

Dem Thema wird die Ausstellung in der präsentierten Vielfalt der Objekte durchaus gerecht. Auf Anhieb beim Besucher hängen bleiben unter anderem die im 3D-Druckverfahren hergestellten Gebäudemodelle von Investmentbanken als Blumentöpfe für halluzinogene Pflanzen der dänischen Künstlergruppe Superflex oder der über den Köpfen der Ausstellungsbesucher schwebende "Trust Compass" des Isländers Eliasson. Dieser wird dank der auf einem großen Schwemmholzstück befestigten Magneten in Nord-Süd-Richtung gehalten und lässt von seiner Form her allerlei Assoziationen zu, unter anderem die eines Raumschiffs.

Eine zusätzliche Möglichkeit für den Ausstellungsbesucher, sich dem Thema in eigener Erfahrung zu nähern, bietet sich auf der ihrer gewöhnlichen Funktion beraubten Aussichtsplattform "Needle", die für die Dauer der Ausstellung mit einem visuell mehr oder weniger undurchdringlichen Trockeneisnebel befüllt ist.

Ganztägiges Symposium

Weitere Teile des Projekts sind ein ganztägiges Symposium am ersten regulären Ausstellungstag (10. Februar), Filmscreenings von Kurzfilmen im Rahmen der diesjährigen Diagonale, sowie Performance-Spaziergänge gegen Ende der Ausstellung Anfang Mail.

Service: "Taumel - Navigieren im Unbekannten im Kunsthaus Graz von 10.2. bis 21.5. Infos unter 0043/316/8017-9200 und im Internet auf: www.museum-joanneum.at

(APA/red, Foto: APA/Universalmuseum Joanneum/Lackner)

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