Bildungsreform: Gewerkschaft mobilisiert gegen Autonomiepaket

30. Januar 2017 - 9:20

Die Lehrer-Gewerkschaft mobilisiert gegen das noch nicht einmal fertig ausverhandelte Schulautonomie-Paket der Regierung. Derzeit werden Info-Plakate "als gewerkschaftliche Information an Funktionäre und Schulen in ganz Österreich versendet", heißt es in einem Schreiben. Und: "Weitere gewerkschaftliche Maßnahmen könnten folgen."

Lehrer fürchten um ihre Mitbestimmung
Lehrer fürchten um ihre Mitbestimmung

In den Plänen zum Autonomie-Paket im Zuge der Bildungsreform ist unter anderem vorgesehen, dass die Schulpartner in pädagogischen Fragen wie der Gruppengröße oder der Festlegung von Aufnahmekriterien (an höheren Schulen) ihre Mitentscheidungsrechte verlieren. Diese Entscheidungen sollen künftig vom Direktor bzw. der Leitung der künftigen Schulcluster mit bis zu acht Schulen getroffen werden. Lehrer verlieren außerdem ihre Mitbestimmung bei der Festlegung von Beginnzeiten bzw. der schulautonomen Tage. Darüber hinaus wird in manchen Fragen die Zwei-Drittel-Erfordernis für Beschlüsse auf eine einfache Mehrheit gesenkt.

Die genaue Ausgestaltung der Maßnahmen ist aber noch nicht fix. Die Regierungsparteien haben sich bisher nicht auf einen Begutachtungsentwurf einigen können.

Im von allen Lehrer-Sektionen in der GÖD gestalteten Protest-Plakat wird vor "Zentralismus" gewarnt. "Für uns bedeutet mehr Freiheit für den Cluster weniger Freiheit für die einzelne Schule", wird etwa gegen den Autonomie-Begriff argumentiert. "Mehr Flexibilität" bei der Gruppengröße bedeutet für die Gewerkschaft "größere Klassen und Gruppen, weniger Individualisierung und ein pädagogisches Sparpaket". "Mehr Unterstützung" wird mit dem Ersetzen von Lehrern durch Sozialarbeiter gleichgesetzt. Und die von der Regierung angestrebten Änderungen bei der Qualitätssicherung und beim Controlling bedeutet für die Lehrervertreter "mehr Aufwand für Testungen und weniger Zeit für Unterricht".

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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