Forschungsintensive Unis in Europa vernetzen sich in der "Guild"

17. November 2016 - 15:40

Forschungsintensive europäische Universitäten vernetzen sich in der "Guild". Zu den 19 Mitgliedern, die die Vereinigung am 21. November in Brüssel aus der Taufe heben, gehört auch die Universität Wien. Ziel ist die Vertretung der Interessen großer und forschungsstarker Universitäten sowie die inhaltliche Vernetzung der Hochschulen, so der Rektor der Uni Wien, Heinz Engl, zur APA.

Initiiert wurde die "Guild" vor allem von den Universitäten Oslo, Bologna und Warwick. Die maximale Mitgliederzahl soll 25 betragen, derzeit sind 19 Hochschulen mit dabei - neben den genannten noch etwa die Universitäten von Aarhus, Ghent, Glasgow, Göttingen, Tübingen, Groningen, Krakau, Uppsala und das King's College London. Die Aufnahme erfolgt durch Einladung, für die eine starke Forschungsleistung Voraussetzung ist.

"Das sind alles Universitäten, die in etwa in unserer Preisklasse spielen", meinte Engl. Neben Lobbying und Vernetzung könnten künftig eventuell auch gemeinsame Studienprogramme angeboten werden.

Als gemeinsame Interessen der Vereinigung nannte Engl etwa vor allem den Weiterbestand der EU-Forschungsprogramme. Die Uni Wien sei etwa sehr erfolgreich beim Grundlagenforschung fördernden European Research Council (ERC). "Im Zusammenhang mit Brexit besteht die Gefahr, dass die EU diese Forschungsschiene wieder zurückschraubt. Großbritannien war hier nämlich sehr erfolgreich und hat auch sehr viel eingezahlt." Auch die Stärkung des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 bzw. seines Nachfolgers sei für die Universitäten wichtig.

Unterschied zu EUA und LERU

Von der European University Association (EUA) unterscheide sich die "Guild" in der Struktur der Mitglieder, meinte Engl. "Die EUA vertritt rund 800 Universitäten und Fachhochschulen. Dabei ist sie effektiv, aber die Interessen von großen, forschungsintensiven Universitäten mit großer Tradition und Studentenpopulation sind manchmal anders gelagert." Die bestehende League of European Research Universities (LERU) wiederum mit unter anderem Oxford und Cambridge als Mitgliedern sei ein "Eliteklub mit absoluten Spitzenunis, die wieder eigene Interessen haben". Für die Uni Wien sei die LERU seit der Ausgliederung der Medizin-Fakultät nicht erreichbar, da die Aufnahmekriterien bei der Zahl der Publikationen und Zitierungen nur als Volluniversität unerfüllbar seien.

Als Interessen der Uni Wien nannte Engl unter anderem die Einführung einer Studienplatzfinanzierung sowie die Ausweitung von Aufnahmeverfahren. Hier könnten die Erfahrungen der Partnerunis für die Argumentation hilfreich sein. Aufholbedarf vor allem gegenüber Deutschland sah Engl auch bei der Exzellenzförderung - Lichtblick sei hier das jüngste Forschungspaket der Regierung.

(APA/red, Bild APA/Pfarrhofer)

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