Langzeitstudie: Zahl der Wirbeltiere seit 1970 um fast drei Fünftel gesunken

27. Oktober 2016 - 10:31

Einer nun veröffentlichten Langzeitstudie zufolge ist die Zahl der Wirbeltiere auf der Erde seit 1970 um fast drei Fünftel zurückgegangen. Die Vielfalt an Tieren schwinde rasant, sagte der Generaldirektor der Umweltschutzorganisation WWF International, welche die Untersuchung gemeinsam mit der Zoological Society of London erstellt hat. Der Rückgang betrifft Säugetiere, Fische, Vögel, Amphibien und Reptilien.

Gleichzeitig mit dem Verschwinden vieler Tiere hat sich die Zahl der Menschen seit 1960 auf 7,4 Milliarden verdoppelt. Fünf Gründe seien hauptsächlich für das Sinken der Tierzahlen verantwortlich: Schrumpfende Lebensräume der Tiere, zu viel Jagd und Fischerei, zu große Verschmutzung der Umwelt und das Einführen von Spezies in fremde Lebensräume, wo sie großen Schaden anrichteten. Außerdem verbreiteten sich Krankheiten unter den Tieren.

In den vergangenen fünfhundert Millionen Jahren habe es auf der Erde den Forschern zufolge nur fünf sogenannte "Massenauslöschungsperioden" gegeben; derzeit erlebe der Planet durch menschliches Zutun seine sechste. Eine solche Periode sei dann gegeben, wenn eine Tierart tausend mal schneller zurückgehe, als das unter normalen Bedingungen geschehen könnte.

Für die Erhebung hatten die Wissenschafter jahrelang weltweit rund 14.000 Populationen von 3.700 verschiedenen Tierarten beobachtet und gezählt. Den stärksten Rückgang der Tierzahlen beobachteten sie in Süßgewässern. Die Populationen der 881 beobachteten Arten hätten sich in diesen Lebensräumen zwischen 1970 und 2012 um 81 Prozent verringert. Die Zahl der Ozeanbewohner sei im gleichen Zeitraum vor allem wegen Überfischung um 40 Prozent zurückgegangen. Die Populationen der Wirbeltiere an Land seien um 38 Prozent geschrumpft.

(APA/red, Bild APA)

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