Lehrerausbildung: Stärkung der Fachdidaktik an steirischen Unis

3. Oktober 2016 - 17:45

Vor einem Jahr ist im Entwicklungsverbund Süd-Ost (Steiermark, Kärnten, Burgenland) die neue Lehrerausbildung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen (PH) angelaufen. Seither durchlaufen die künftigen AHS-/BHS- sowie NMS-Pädagogen eine von den Unis und PH der Länder gemeinsam entwickelte und angebotene Ausbildung. Die Uni Graz und TU Graz bekamen dazu neun neue Professuren gefördert.

Bisher wurden Lehrer für Volks, Haupt-, Sonder-, Berufs- und Polytechnische Schulen an PH ausgebildet, die Lehrer für AHS und BMHS an Unis. Die neue Lehrerausbildung sieht vor, dass künftig nur noch Volksschullehrer ausschließlich an den PH ausgebildet werden, bei allen anderen sind auf Masterniveau zumindest Kooperationen mit Unis Pflicht. Insgesamt müssen alle ein vierjähriges Bachelorstudium und - zur Fixanstellung ein zweijähriges Masterstudium - absolvieren. An den Unis sollen die Fachwissenschafter den zukünftigen Lehrkräften auch das fachdidaktische, also lehrmethodische Wissen stärker vermitteln.

Extramittel kommen aus dem Ministerium

"Neun zusätzliche Professuren leisten eine wichtige Aufgabe, um dem hohen Bedarf in der Lehramtsausbildung Rechnung zu tragen. Die Stellen werden zudem die Forschung in der Fachdidaktik ausbauen", betonte Vizerektor Martin Polaschek. Denn Lehrkräfte, die wissen, wie Fachinhalte adressatengerecht verfügbar gemacht und aufbereitet werden können, könnten den Stoff an ihre Schüler anregender vermitteln. Finanziert werden die Professuren über vorerst drei Jahre über die Hochschul-Raum-Strukturmittel (HRSM) für Lehre aus dem Wissenschaftsministerium.

"Vorerst ist es eine Anschubfinanzierung, daher schreiben wir die Positionen auf drei Jahre aus. Ab 2019 müssten die Gelder dafür aus dem Regelbudget kommen", hielt Polaschek fest. Die neuen Professuren zielen auf die Unterrichtsfächer Biologie und Umweltkunde, Chemie, Deutsch, Englisch, Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Mathematik, Physik sowie Informatik ab. Letztere Professur soll an der TU Graz angesiedelt werden.

Im Verbund Süd-Ost haben sich die Unis Klagenfurt und Graz, die Technische Universität Graz, die Kunstuni Graz sowie die PH Burgenland, Kärnten und Steiermark sowie die Kirchliche PH Graz (mit Kooperation der Katholischen Pädagogischen Hochschuleinrichtung Kärnten) zusammengeschlossen. Insgesamt gibt es für die gemeinsame Lehrerausbildung noch drei weitere Verbünde: Im Entwicklungsverbund West haben sich die Uni Innsbruck, das Mozarteum, die PH Tirol und Vorarlberg sowie die Kirchliche PH Edith Stein zusammengeschlossen. Im Cluster Österreich-Mitte die Unis Salzburg und Linz, erneut das Mozarteum, die PH Oberösterreich und Salzburg, die PH der Diözese Linz, erneut die Kirchliche PH Edith Stein, die Kunstuni Linz sowie die Katholische Privatuni Linz und die Bruckner Privatuni. Im Verbund Nord-Ost bieten die Uni Wien, die Pädagogischen Hochschulen Wien und Niederösterreich, die Kirchliche PH Wien/Krems und die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ein gemeinsames Lehramtsstudium für die Sekundarstufe an.

(APA/red)

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