Kinderbetreuung: OÖ bei Öffnungszeiten Schlusslicht

26. September 2016 - 22:38

Laut Auswertung von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) bildet Oberösterreich das Schlusslicht, was die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen angeht. So hatten im vergangenen Kindergartenjahr nur 26,3 Prozent mehr als neun Stunden am Tag offen. Trotz dieses schlechten Wertes verbesserte sich das Angebot im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,6 Prozentpunkte, so die Statistik aus Wien.

Oberösterreichs Landeshauptmannstellvertreter und Bildungsreferent Thomas Stelzer (ÖVP) relativierte am Rande einer Pressekonferenz in Linz die Zahlen. Oberösterreich habe in den letzten Jahren vor allem in den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen für unter Dreijährige investiert. So wurden vom Kindergartenjahr 2014/15 auf 2015/16 insgesamt 61 zusätzliche Gruppen mit rund 600 Plätzen genehmigt. Er orientiere sich am Bedarf vor Ort und nicht an Zahlen aus Wien, begründete Stelzer die Schwerpunktsetzung in Oberösterreich.

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) drehte gleich den Spieß um: Beim "Ranking der Langzeitöffnung" den letzten Platz zu belegen, zeige, dass den Oberösterreichern die Kinderbetreuung so wichtig sei, dass sie selber auch gerne die Aufgabe übernehmen und diese nicht nur in staatliche Hände legen.

Kritik kommt von Arbeiterkammer OÖ

Die Arbeiterkammer OÖ sieht sich hingegen in ihrer langjährigen Forderung durch die Zahlen aus Wien bestätigt. So würden nicht nur Betreuungsplätze fehlen, "die berufstätigen Eltern Probleme bereiten, es passen vor allem auch die Öffnungszeiten nicht", hieß es in einer Presseaussendung.

305 Millionen hat der Bund zum Ausbau der Kinderbetreuung den Bundesländer für die Kofinanzierung zur Verfügung gestellt. Dieses Geld wird jedoch von den Ländern laut Karmasin kaum für eine Verbesserung der Öffnungszeiten verwendet, weshalb sie dort aufs Tempo drücken will. Im November soll es Gespräche geben.

(APA/red)

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.