Wiener Uni-Bibliotheken bald rund um die Uhr geöffnet?

29. August 2016 - 18:23

Die ÖVP sorgt sich um das Bildungsniveau des Wiener Nachwuchses. Deshalb fordern die Schwarzen eine massive Ausweitung der Öffnungszeiten der städtischen Büchereien. Für deren Hauptsitz am Urban-Loritz-Platz wünscht sich Landesparteichef Gernot Blümel gar ein Offenhalten rund um die Uhr. Uni-Bibliotheken sollten ebenfalls Tag und Nacht zur Verfügung stehen.

Im Bildungsbereich sei "Feuer am Dach", befand Blümel in einer Pressekonferenz. Wie die Ergebnisse von Lesetests zeigten, habe knapp ein Drittel der Volksschüler Probleme beim sinnerfassenden Lesen. "Kinder, die nicht lesen können, sind die Mindestsicherungsbezieher von morgen", warnte der Parteiobmann. Also will die Volkspartei die Kids rein in die Büchereien bringen, um dort dem Lesevergnügen zu frönen.

Und dafür braucht es für die ÖVP offenbar einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb. "Wien wäre hier Vorreiter im deutschsprachigen Raum", unterstrich Blümel. Dabei soll nicht nur die - eventuell automatisierte - Entlehnung und Rückgabe von Büchern möglich sein, sondern auch die Räumlichkeiten selbst zum Lernen, Schmökern oder Verweilen zur Verfügung stehen. Derzeit hat die Hauptbücherei von Montag bis Freitag zwischen 11.00 und 19.00 sowie an Samstagen zwischen 11.00 und 17.00 geöffnet. Zurückgeben kann man den Lesestoff dank Automat schon jetzt Tag und Nacht.

Finnland: Büchereien als "Nahversorger"

Die Zweigstellen in den Bezirken haben kürzer und zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet. Hier wünscht sich die ÖVP eine Ausdehnung und Vereinheitlichung. Bildungssprecherin Sabine Schwarz bemühte hier das Beispiel Finnland, wo Büchereien als "Nahversorger" gelten würden.

Die Rathauspartei plädiert zudem für permanente Zugänglichkeit bei großen Uni-Bibliotheken. Denn gerade in der Ferienzeit seien die kurzen Öffnungszeiten sehr hinderlich beim Lernen und Arbeiten. Auf die Frage, ob hier nicht der Bund gefordert sei, meinte die ÖVP-Chef, das liege im Autonomiebereich der Universitäten selbst. Die Stadt solle aber Gespräche aufnehmen, um dies zu ermöglichen, appellierte Blümel - der zur Pressekonferenz Leseexemplare aus eigenem Bestand mitbrachte: zwei Romane von Robert Harris.

(APA/red, Bild APA/Artinger)

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