Vegane Ernährung wurde Höhlenbär zum Verhängnis

23. August 2016 - 15:16

Höchstwahrscheinlich seiner unflexiblen veganen Ernährungsweise zum Opfer gefallen ist der vor 25.000 Jahren ausgestorbene riesige Höhlenbär. Laut Experten der Senckenberg-Forschungsgesellschaft habe er anders als der mit ihm verwandte Braunbär sich nur von Pflanzen ernährt und sei anfälliger für Veränderungen der Umwelt gewesen. So habe das reduzierte Pflanzenangebot während der letzten Eiszeit letztendlich zum Aussterben geführt.

Die Wissenschafter verwiesen nach Angaben der Forschungsgesellschaft in einem Beitrag für die Zeitschrift "Journal of Quaternary Science" auf die Untersuchung der Zusammensetzung bestimmter Aminosäuren im Bindegewebe alter Höhlenbär-Skelette.

Der Höhlenbär war mit einer Schulterhöhe von 1,70 Meter und einer Länge von 3,50 Meter deutlich größer als sein heute noch lebender Verwandter, der Braunbär. Er lebte in einem Gebiet von Nordspanien bis zum Ural in Russland. Anders als sein Name nahelegt, lebte er aber nicht in Höhlen. Ähnlich wie andere Bären suchte er diese nur auf, um Winterruhe zu halten. Weil dabei im Laufe der Jahrtausende immer wieder einzelne Tiere verendeten, sammelten sich riesige Bärenknochenlager in Höhlen an. Dies deuteten frühere Naturforscher als Beleg dafür, dass die Tiere in Höhlen lebten. So kam der Höhlenbär zu seinem Namen.

Über die Gründe des Aussterbens der großen Bären wird seit langem spekuliert. Die Senckenberg-Experten kamen aufgrund ihrer Ergebnisse zu dem Schluss, "dass die Bindung an eine rein vegane Lebensweise der ausschlaggebende Punkt für das Aussterben der Höhlenbären war", hieß es seitens der Forscher.

Braunbären dagegen sind Allesfresser. Sie ernähren sich je nach Saison und örtlicher Verfügbarkeit etwa von Beeren, Pilzen, Pflanzen, Fischen, Insekten sowie von Säugetieren verschiedener Größe und Aas. Das macht sie wesentlich flexibler und anpassungsfähiger.

(APA/red)

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