"Zukunft Hochschule": Österreichisches Hochschulsystem wird neu aufgestellt

18. August 2016 - 8:36

Mit dem Projekt "Zukunft Hochschule" will das Wissenschaftsministerium ab 2019 das österreichische Hochschulsystem neu ordnen. Dazu sollen bis 2017 akkordierte Konzepte in fünf verschiedenen Themenfeldern erarbeitet werden. Bisher umstrittenster Punkt war dabei, die Studienangebote zwischen Unis und Fachhochschulen (FH) abzugleichen und eventuell Studien von den Unis an die FH zu verlagern.

Daneben soll aber auch die Durchlässigkeit sowohl innerhalb als auch zwischen Unis und FH verbessert werden. Als Ziel wird etwa ausgegeben, dass zum Beispiel im Rahmen eines Jus-Studiums bei einem Wechsel der Universität unter Beibehaltung der Studienrichtung bereits erfolgreich absolvierte Kernbereiche ohne inhaltliche Prüfung der Gleichwertigkeit anerkannt werden. Derzeit müssen - obwohl sich die Curricula aller Jus-Studien in Österreich auf die Rechtsanwaltsordnung beziehen - aufgrund unterschiedlicher Prüfungsmodalitäten und einer geringfügigen Abweichung bei den ECTS-Punkten bei einem Wechsel des Studienorts Prüfungen noch einmal abgelegt werden.

Unterschiedliche Zulassungsbestimmungen

Ein anderes Problem - etwa im Informatik- und Wirtschaftsbereich - stellen die Zulassungsvoraussetzungen für einzelne Masterstudien dar. Hier soll etwa mittels Anerkennungslisten klar festgelegt werden, ob bzw. unter welchen Bedingungen Bachelor-Absolventen in Masterstudiengänge wechseln können.

Die drei weiteren Themenfelder widmen sich bestimmten Fächergruppen - den Life Sciences, den Geistes- , Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) sowie der Informatik. In den Life Sciences soll vor allem im Großraum Wien unter anderem das Lehrangebot in den Bachelor- bzw. Masterstudien abgestimmt werden.

In den Geistes- und Kulturwissenschaften müssen sich die Unis im Rahmen des Prozesses der Frage stellen, "ob die dahinter liegenden Fächer (....) für das Profil unverzichtbar sind". Dabei sei die "personelle Unterlegung der Fächer und die inhaltliche Ausrichtung in der Forschung bzw. der Bezug zu den Schwerpunktsetzungen und die damit verbundenen Potenziale ebenfalls zu berücksichtigen". Die bestehenden Studienangebote würden vielfach "hinsichtlich der studentischen Nachfrage sehr gering (Zahl von prüfungsaktiven Studien und/oder Absolventinnen und Absolventen) wahrgenommen".

Gleichzeitig würden aber "Kapazitätsaspekte" in der Lehre evident, die "ausgehend von der qualitätsgeleiteten Annahme, dass ein Studienangebot von einer mindest-kritischen Größe an hochqualifiziertem wissenschaftlichem Personal getragen ist, zur Benchmark führen, dass Studienangebote von rund 90 Studierenden nachgefragt bzw. belegt sein sollten".

Angesichts der vorgegeben Thematiken sind im Uni-Bereich Kunst- und Medizin-Unis (außer eventuell bei den Life Sciences) nicht betroffen.

(APA/red, Bild APA)

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