Medizin-Aufnahmetest 2016 (MedAT): Ergebnisse sind da, Gender-Gap verringert

9. August 2016 - 10:58

Bei den Aufnahmetests für das Medizinstudium haben Männer heuer nur leicht besser als Frauen abgeschnitten. Während die Frauenquote bei den Angetretenen bei 60 Prozent lag, gingen 56 Prozent der Studienplätze an weibliche Bewerber. Gegenüber den Vorjahren ist die Erfolgsquote der Frauen gestiegen - 2015 blieben von 59 Prozent Frauenanteil bei den Antritten noch 52 Prozent bei den Aufgenommenen.

Wie aus einer Aussendung der vier Universitäten hervorgeht, traten am 8. Juli an den Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz sowie der Medizinischen Fakultät der Uni Linz 12.160 Personen zur Aufnahmeprüfung an - vergeben wurden insgesamt 1.620 Studienplätze. Dabei zeigte sich wie bereits in den Vorjahren, dass das Interesse für ein Medizinstudium vor allem bei Frauen hoch ist - heuer waren an allen Standorten in etwa 60 Prozent der Studienwerber weiblich (Wien und Innsbruck: 60 Prozent, Linz 59 Prozent, Graz 58 Prozent).

Linz: Frauen geringfügig besser

Die Frauenquote bei den Aufgenommenen war in Wien, Innsbruck (je 56 Prozent) und Graz (55 Prozent) zwar etwas niedriger, aber um einiges höher als in den beiden Jahren davor. In Linz schnitten die Frauen heuer sogar geringfügig besser ab als die Männer: Einem Frauenanteil von 59 Prozent bei den Antritten stehen 61 Prozent bei den Aufnahmen gegenüber.

Insgesamt hat sich nach rund zehn Jahren Aufnahmetests der Gender Gap bei den Erfolgsquoten größtenteils geschlossen. Umgekehrt hat sich damit aber ein anderes Loch geöffnet: Durch die besseren Testergebnisse der Männer hielt sich das Geschlechterverhältnis der Studienanfänger zuletzt in etwa die Waage - nun gibt es einen stärkeren Frauenüberhang.

Die Studienwerber mussten bei den an allen Standorten gleichzeitig stattfindenden Aufnahmeprüfungen die bundesweit einheitlichen Tests "MedAT-H" (für angehende Humanmediziner) und "MedAT-Z" (für Zahnmedizin-Interessenten) absolvieren. Diese kamen zum mittlerweile vierten Mal zum Einsatz und waren auch als Reaktion auf das traditionell schlechtere Abschneiden der Frauen bei den davor eingesetzten Tests entwickelt worden. Frauen waren auch damals bei den Bewerbern klar in der Überzahl, kamen zum Teil aber nur auf 43 Prozent der Plätze. Mit den neuen Tests verbesserte sich die Frauenerfolgsquote sukzessive.

"Soziales Entscheiden" getestet

Diese setzen sich aus einem "Basiskenntnistest" über schulisches Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, einem Textverständnistest, einem Test über "Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten" (Zahlenfolgen, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit sowie Implikationen erkennen) sowie (heuer zum zweiten Mal) einem Test über "Soziales Entscheiden" zusammen. In letzterem wurde erhoben, wie in sozialen Situationen Entscheidungen getroffen und welche Überlegungen für die Entscheidungsfindung angestellt werden. Zahnmediziner mussten statt Textverständnis und dem Erkennen von Implikationen manuelle Fertigkeiten nachweisen.

75 Prozent der Studienplätze gehen jeweils an Kandidaten mit österreichischem Maturazeugnis, 20 Prozent an Bewerber aus der EU und fünf Prozent an Studienwerber aus Drittstaaten.

(APA/red, Bild APA/Pfarrhofer)

Die Verteilung der Medizin-Studienplätze im Detail: - An der MedUni Wien gibt es 2016 insgesamt 740 Studienplätze, davon gingen entsprechend der Ergebnisse 413 (55,8%) an Frauen und 327 (44,2%) an Männer. - An der Medizinischen Universität Innsbruck wurden die 400 Studienplätze wie folgt vergeben: 224 (56%) Frauen und 176 (44%) Männer. - 360 Studienplätze gibt es an der Medizinischen Universität Graz. Die Verteilung lautet 198 (55%) Frauen und 162 (45%) Männer. - 120 Studienplätze stehen an der Medizinischen Fakultät der JKU Linz zur Verfügung, 73 (61%) gingen an Frauen, 47 (39%) an Männer.

Quelle: OTS Aussendung der 4 Med Unis

 

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