Universitätenkonferenz (uniko) will weniger Studienplätze anbieten

20. Juli 2016 - 9:45

Auf den Versuch eines "echten Systemwechsels" haben sich Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und die Universitätenkonferenz (uniko) geeinigt, berichtete Neo-uniko-Chef Oliver Vitouch nach seinem Antrittsbesuch beim Ressortchef vor Journalisten. Ziel sei die Umsetzung einer echten Studienplatzfinanzierung sowie eine "seriöse Kapazitätsbemessung" mit weniger Studienplätzen.

Schon lange fordern die Uni-Rektoren eine Studienplatzfinanzierung wie an den Fachhochschulen (FH) ein, bei der es für eine festgelegte Zahl an Studienplätzen eine fixe Summe pro Student gibt. Der geplante Start dieses Modells in einigen Uni-Fächern wurde bereits einmal aus Budgetgründen verschoben, für 2019 ist ein neuer Versuch geplant. Bei den Kapazitäten würde ein solcher "Systemwechsel" laut Vitouch bedeuten, dass man sich bei den Studienplätzen "zum Beispiel" an der Zahl der Absolventen orientiere und nicht wie derzeit im Universitätsgesetz festgeschrieben an der durchschnittlichen Zahl der Studienanfänger, von denen aber die Hälfte das Studium nicht erfolgreich abschließe.

Vitouch will Unis "entfesseln"

"Wir haben heute gehört, dass wir uns hinsichtlich dieser Punkte einig sind und gemeinsame Anstrengungen unternehmen werden, in diesen beiden Punkten - Studienplatzfinanzierung und seriöse Kapazitätsbemessung - auch einen Schritt weiterzukommen und einen echten Systemwandel zu erreichen", erklärte Vitouch. Die Unis seien derzeit nämlich in einer permanenten Havariesituation und müssten versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen. "Jetzt geht es darum, nicht nur die Wirtschaft zu entfesseln, sondern auch die Universitäten zu entfesseln."

Ministerium zurückhaltender

Im Wissenschaftsministerium ist man auf APA-Anfrage etwas zurückhaltender. "Grundsätzlich kommunizieren wir keine Details von internen Arbeitsgesprächen. Einig sind sich Wissenschaftsministerium und uniko darin, dass es eine sinnvolle und kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung braucht. Den Status quo festzuschreiben ist weder im Interesse des Ministeriums noch der Universitäten." Deshalb habe das Ressort Anfang des Jahres den Strategieprozess "Zukunft Hochschule" gestartet, um die künftige Ausgestaltung des Hochschulsektors mit allen Beteiligten zu erarbeiten. Derzeit würden außerdem mehrere Modelle und Berechnungsmethoden für eine 2019 startende Studienplatzfinanzierung geprüft.

Das Budget für die nächsten dreijährigen Leistungsvereinbarungen zwischen Ministerium und den einzelnen Unis für die Jahre 2019 bis 2021 muss bis Ende 2017 fixiert werden.

(APA/red, Bild © APA/MED UNI GRAZ )

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