Matura Ergebnisse 2016: Große Unterschiede beim Kompensieren der Klausurnoten

28. Juni 2016 - 11:48

Deutliche Bundesländer-Unterschiede hat es bei der heurigen Zentralmatura bei den Kompensationsprüfungen gegeben. Vor allem an burgenländischen AHS dürften diese den Schülern besonders leichtgefallen sein, während in Salzburg die Ergebnisse am schlechtesten waren.

Die schriftliche Matura besteht in Österreich aus zwei Teilen: Den Klausurarbeiten und - im Bedarfsfall bei einem Fünfer - den Kompensationsprüfungen. Letztere sind die Nachfolger des "Zusatzes" bei der alten Matura: Früher mussten Fünfer bei der schriftlichen Reifeprüfung mit einer zusätzlichen Prüfung bei der mündlichen Matura ausgebessert werden. Nun gehört die Kompensationsprüfung voll zur schriftlichen Reifeprüfung - sie wird an einem Extra-Termin abgelegt. So soll verhindert werden, dass Schüler bei der mündlichen Matura zu viele Prüfungen ablegen müssen.

Prüfung nimmt Klassenlehrer ab

Trotz der Zuordnung zur schriftlichen Reifeprüfung wird die Kompensationsprüfung mündlich absolviert. Die Aufgaben bei den Kompensationsprüfungen umfassen die gleichen Stoffgebiete und die gleichen Kompetenzen, die schon Gegenstand der schriftlichen Matura waren. Die Fragen werden dabei in den wichtigsten Fächern vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) vorgegeben, geprüft wird von den Klassenlehrern. In der Prüfungskommission vertreten sind außerdem ein Fachkollege, der Klassenvorstand, der Direktor und der Kommissionsvorsitzende. Anders als die mündliche Matura ist die Kompensationsprüfung nicht öffentlich.

Die einzelnen Bundesländerergebnisse bei den Kompensationsprüfungen lassen zumindest darauf schließen, dass nicht überall die gleichen Maßstäbe angewandt werden. Im Burgenland hatten an den AHS etwa 18 Prozent der Maturanten einen Fünfer auf ihre Mathe-Klausur - nach den Kompensationsprüfungen waren aber nur mehr 3,5 Prozent negativ. In Salzburg gab es mit 19 Prozent bei der Klausur in etwa genau so viel Fünfer, nach der Kompensationsprüfung waren es aber noch immer fast zehn Prozent.

Ein ähnliches Bild ergibt sich in den anderen Fächern: Im Fach Deutsch setzte es im Burgenland für neun Prozent der AHS-Maturanten ein "Nicht Genügend", das ist die höchste Fünferquote in ganz Österreich. Nach der Kompensationsprüfung waren aber nur mehr 0,3 Prozent der Maturanten negativ - auf einmal der zweitniedrigste Wert. Ähnlich lief es in Englisch ab.

In Kärnten kein einziger Deutsch-Fünfer mehr

Ebenfalls interessant ist das Resultat in Kärnten: In Deutsch besserten sich alle Kandidaten bei der Kompensationsprüfung ihren Fünfer aus, in der Mathematik sank die Fünfer-Quote von 17,0 auf 2,7 Prozent. Ganz anders aber in Englisch: Hier schaffte nicht einmal die Hälfte die Kompensationsprüfung.

Kärnten dürfte überhaupt ein guter Boden für Deutsch-Maturanten sein: Auch an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) besserten sich alle Schüler bei der Kompensationsprüfung ihren Fünfer aus - damit ist in ganz Kärnten kein einziger Schüler im Fach Deutsch durchgefallen. In keinem anderen Bundesland wurde dieser Wert in irgendeinem größeren Fach erreicht.

Auch an den BHS scheiterten in Salzburg österreichweit die meisten Schüler bei der Kompensationsprüfung. Am leichtesten fiel sie in Kärnten und in der Steiermark.

(APA/red, Bild APA/Neubauer)

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