Die Matura-Ergebnisse 2016 sind da

27. Juni 2016 - 19:42

22 Prozent der Schüler an den AHS haben auf die Mathematik-Klausur bei der Matura ein Nicht Genügend bekommen. Das zeigen die nun veröffentlichten Zentralmatura-Ergebnisse. Zwei Drittel der Schüler besserten sich ihren Fünfer aber bei der Kompensationsprüfung aus. Besser sind die Mathe-Klausuren an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) ausgefallen.

Die Fünfer-Quote bei den Klausuren an den AHS liegt damit um das Doppelte höher als im Vorjahr (10,5 Prozent), aber wesentlich niedriger als in einer Schülerumfrage befürchtet. Dabei zeigten sich sowohl regional als auch auf Schulebene große Unterschiede: In Vorarlberg kassierte ein Drittel der AHS-Schüler ein Nicht Genügend, in Oberösterreich waren es nur 13 Prozent. Klar schlechter als der Österreich-Schnitt lagen noch Wien (25,5 Prozent) und Niederösterreich (24,5 Prozent), klar besser Kärnten (17 Prozent), Burgenland (18 Prozent) und Salzburg (19 Prozent), in etwa im Schnitt Steiermark (21 Prozent) und Tirol (23 Prozent). Laut Bildungsministerium hat es ebenso Klassen ohne Fünfer gegeben als auch solche mit rund 80 Prozent.

Sieben Prozent fielen an AHS letztendlich durch

Mehr als zwei Drittel der AHS-Schüler besserten sich in Mathe ihren Fünfer bei der Kompensationsprüfung aus: Schlussendlich fielen damit nur sieben Prozent durch. Auch hier zeigten sich aber regionale Unterschiede: In Salzburg schaffte nicht einmal die Hälfte die Kompensationsprüfung - damit sind in Salzburg schlussendlich zehn Prozent der Angetretenen in Mathe durchgerasselt. In Kärnten sank dagegen die ohnehin schon geringe Durchfallerquote von 17 auf drei Prozent, im Burgenland von 18 auf 3,5 Prozent. In Vorarlberg fielen am Schluss nur acht Prozent durch. Bereits im Vorjahr hatten deutlich mehr als Hälfte der Schüler ihren Mathe-Fünfer per Kompensationsprüfung ausgebessert.

Ebenfalls schlechter als im Vorjahr fielen die Deutsch-Klausuren an den AHS aus: Insgesamt scheiterten daran sechs Prozent der Schüler (2015: drei Prozent) - allerdings besserten sich die meisten dies bei der Kompensationsprüfung wieder aus. Im Endeffekt müssen nur 1,1 Prozent (2015: 0,6 Prozent) erneut antreten. Die besten Klausuren lieferten die Kärntner und Oberösterreicher ab, die schlechtesten die Burgenländer.

Anderes Bild in Englisch

Kaum Unterschiede zum Vorjahr gab es an den AHS dagegen in Englisch: Bei den Klausuren fielen sechs Prozent durch (2015: ebenfalls sechs Prozent), nach den Kompensationsprüfungen dann zwei Prozent (2015: drei Prozent). Die besten Klausur-Resultate gab es dabei in Wien und Oberösterreich, die schlechtesten in Vorarlberg und Tirol.

Nach Geschlechtern zeigte sich ein ähnliches Bild wie im Vorjahr. In Mathe schnitten die Burschen (12 Prozent Einser/17 Prozent Fünfer) bei den Klausuren deutlich besser ab als die Mädchen (sechs Prozent Einser/25 Prozent Fünfer), auch nach den Kompensationsprüfungen lagen die Burschen vorne (5,6 Prozent Fünfer vs. 7,8 Prozent).

Mädchen etwas besser in Deutsch

In Deutsch erzielten dagegen die Mädchen (21 Prozent Einser/fünf Prozent Fünfer) bessere Ergebnisse bei den Klausuren als die Burschen (16 Prozent Einser/sieben Prozent Fünfer), auch nach den Kompensationsprüfungen lagen sie noch etwas besser (0,9 Prozent Fünfer bzw. 1,4 Prozent).

In Englisch ist das Bild etwas differenzierter: Die Mädchen erzielten bei den Klausuren zwar etwas mehr Einser (26,5 Prozent) als die Burschen (25,8 Prozent), hatten aber auch mehr Fünfer (6,3 Prozent gegenüber 4,4 Prozent). Auch nach den Kompensationsprüfungen hatten die Schülerinnen etwas mehr Fünfer (2,4 Prozent) als die Schüler (1,8 Prozent).

Weit mehr Fünfer an Oberstufengymnasien

Wie im Vorjahr schnitten die AHS-Langformen deutlich besser als die Oberstufengymnasien ab. In Mathematik gab es an den Langformen nach den Klausuren 18,5 Prozent Fünfer, an den Oberstufengymnasien hingegen 33 Prozent. Nach den Kompensationsprüfungen blieb in den Langformen noch bei 5,3 Prozent der Schüler ein Fünfer stehen, in den Oberstufengymnasien dagegen bei zwölf Prozent.

Geringer waren die Unterschiede bei Englisch (vier Prozent Fünfer bzw. ein Prozent nach der Kompensationsprüfung an Langformen, elf Prozent Fünfer bzw. fünf Prozent nach der Kompensationsprüfung an den Oberstufengymnasien) und Deutsch (fünf Prozent vs. acht Prozent Fünfer bei den Klausuren, 1,0 bzw. 1,4 Prozent nach Kompensationsprüfungen).

Bessere Mathe-, schlechtere Englischresultate an BHS

An den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) sind die Mathematik-Klausuren bei der Zentralmatura besser ausfallen als an den AHS. Insgesamt fielen hier 13 Prozent der Schüler durch. In Englisch war es dagegen umgekehrt, hier waren elf Prozent der BHS-Arbeiten negativ. Die Deutsch-Resultate waren an AHS und BHS fast ident.

Auch an den BHS gab es in Mathe - allerdings nicht ganz so große - Bundesländer-Unterschiede. Scheiterten in Oberösterreich nur neun Prozent der Schüler an der Klausur, waren es in Salzburg 19,5 Prozent, in Wien 19 und in Vorarlberg 18 Prozent.

Nach den Kompensationsprüfungen blieben insgesamt noch 5,5 Prozent der Angetretenen in Mathematik negativ - das ist etwas weniger als an den AHS (sieben Prozent). Die wenigsten sind es in der Steiermark (drei Prozent) und Oberösterreich (3,7 Prozent)., die meisten in Salzburg (8,7 Prozent) und Wien (8,2 Prozent).

Die besten Englisch-Klausuren an den BHS lieferten die Tiroler mit nur sieben Prozent Fünfern ab, die schlechtesten die Schüler im Burgenland (19 Prozent). Nach den Kompensationsprüfungen blieben noch insgesamt 4,5 Prozent der BHS-Schüler auf einem Nicht Genügend sitzen. Das ist mehr als das Doppelte ihrer Kollegen an den AHS (2,1 Prozent). Fast acht Prozent sind es sogar in Salzburg, nur knapp drei Prozent in Tirol.

In Deutsch fielen an den BHS insgesamt bei den Klausuren 5,5 Prozent durch (AHS: sechs Prozent). Hier lagen die Bundesländer-Werte zwischen einem (Kärnten) und zehn Prozent (Vorarlberg). Nach der Kompensationsprüfung blieben noch 0,9 Prozent negativ (AHS: 1,1 Prozent).

Geschlechterunterschiede etwas anders als an AHS

Bei den Geschlechtern zeigte sich ein ähnliches Bild wie an den AHS, allerdings deutlicher zugunsten der Burschen. In der Mathematik schnitten sie bei den Klausuren auch an den BHS wesentlich besser ab (elf Prozent Einser/neun Prozent Fünfer) als die Mädchen (sechs Prozent Einser, 16 Prozent Fünfer). In Englisch war der Leistungsunterschied zugunsten der Burschen aber wesentlich größer als an den AHS - die Männer erzielten deutlich mehr Einser (19 Prozent vs. 13 Prozent) als die Mädchen und deutlich weniger Fünfer (sieben Prozent vs. 13 Prozent). Und in Deutsch - an den AHS eher eine Mädchendomäne - gab es an den BHS nur geringe Geschlechterunterschiede. Mädchen erzielten zwar etwas mehr Einser (15 vs. zwölf Prozent), bei den Fünfern gab es aber praktisch keinen Unterschied.

Nach Schulformen erzielten die Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) und Höheren Schulen für Land- und Forstwirtschaft (HLFS) sowohl in der Mathematik (nur fünf Prozent Fünfer bei den Klausuren) als auch in Englisch (sieben Prozent) die besten Ergebnisse und die Humanberufliche Schulen (HUM) bzw. die Bildungsanstalten für Kindergarten- bzw. Sozialpädagogik (BAKIP bzw. BASOP) die schlechtesten (19 Prozent Fünfer in Mathe, 13 Prozent in Englisch). Die Handelsakademien lagen in etwa im Schnitt. In Deutsch zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Schultypen.

(APA/red, Bild APA/Rennhofer/Walter Longauer)

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