Dienstverhältnis von Mozarteum-Rektor einvernehmlich aufgelöst

10. Juni 2016 - 10:33

Das Dienstverhältnis des Rektors der Universität Mozarteum Salzburg, Siegfried Mauser, wird per 30. Juni 2016 einvernehmlich aufgelöst. Das teilte der Universitätsrat in einer Aussendung mit. Mauser war im Mai vom Amtsgericht München wegen sexueller Nötigung einer Professorin nicht rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden.

Kurz vor Beginn des Prozesses wurde der Rektor auf eigenen Wunsch beurlaubt. Über die Details der heute zwischen dem Universitätsrat und Mauser getroffenen Verständigung zur einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses sei auf Ersuchen des Anwaltes von Mauser Stillschweigen vereinbart worden, erklärte ein Sprecher des Universitätsrates auf Anfrage der APA.

Der Rektor nahm in der Aussendung zu der Vertragsauflösung Stellung. "Das in München gegen mich laufende juristische Verfahren bindet einen großen Teil meiner persönlichen Ressourcen. Daher habe ich mich entschlossen, meine Tätigkeit am Mozarteum Salzburg zu beenden. Ich setze diese Maßnahme in meiner Verantwortung für das Haus, da ich vermeiden möchte, dass die Universität Mozarteum Salzburg durch die gegen mich erhobenen, wenn auch ungerechtfertigten, Vorwürfe Schaden nimmt."

Mauser hat Rechtsmittel gegen Erstinstanz-Urteil eingelegt

Er habe sich im Zusammenhang mit den Anschuldigungen, die zwei Ex-Kolleginnen aus München gegen ihn erhoben haben, nichts vorzuwerfen, erklärte Mauser. "Man kann mir vorwerfen, dass ich die Grenzen der Höflichkeit überschritten habe, wofür ich mich auch entschuldige. Niemals habe ich aber die Grenze der Selbstbestimmung überschritten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies in nächster gerichtlicher Instanz auch anerkannt wird." Die Verteidiger von Mauser haben Rechtsmittel gegen die erstinstanzliche Verurteilung eingebracht.

Die Vorsitzende des Universitätsrates der Mozarteums, Viktoria Kickinger, fand zum Abschied lobende Worte für Mauser. Sie bedanke sich für seinen "großen Einsatz" als Rektor der Universität. Wie das jüngste "QS World University Ranking" zeige, sei das Mozarteum eine der angesehensten Kunstuniversitäten weltweit und eine der wenigen Universitäten Österreichs, die in diesem Ranking top-gereiht sei. "Professor Mauser hat sowohl als Rektor als auch Künstler viel dazu beigetragen, dass die Universität heute so positioniert ist."

Mit der heutigen Entscheidung sei auch von der Universität Mozarteum viel Unsicherheit genommen worden, sagte Kickinger. "Wir zollen Professor Mauser großen Respekt dafür, dass er seinen persönlichen Rechtsstreit nicht zu einem Thema des Mozarteums hat werden lassen." Das Mozarteum wird nun so rasch als möglich das Rektorat neu ausschreiben, hieß es. Bis zur Ernennung des neuen Rektors führt die Vizerektorin für Ressourcen, Brigitte Hütter, die Geschäfte der Universität.

(APA/red, Bild APA)

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