Österreich bei internationaler Forschungskooperation auf Rang 22

24. Mai 2016 - 10:05

Forschung ist international - wie stark diese Vernetzung fortgeschritten ist, belegt die Datenbank "Nature Index", in der die institutionelle Zugehörigkeit hochwertiger wissenschaftlicher Artikel und damit auch die Forschungskooperation nachverfolgt werden kann. Erwartungsgemäß sind die USA das Zentrum der internationalen Zusammenarbeit in der Spitzenforschung, Österreich rangiert auf Rang 22.

Für die Datenbank werden wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet, die in 68 Top-Journalen wie "Nature", "Science" oder "PNAS" erschienen sind, sozial- und geisteswissenschaftliche Fachzeitschriften fehlen dabei völlig. Dabei werden nicht nur die einzelnen Artikel der einzelnen Institutionen und damit der Länder gezählt. Bei jeder Arbeit wird auch der Prozentsatz der Autoren von der jeweiligen Institution und die Zahl der beteiligten Institutionen pro Artikel berücksichtigt. Zudem wird diese anteilige Zählung noch gewichtet (um den großen Anteil von Astronomie- und Astrophysik-Journalen am gesamten Publikationsoutput zu berücksichtigen).

Neue Ära eingeleitet

Der auf Basis dieser Daten erstellte Bericht "Nature Index Collaborations" beleuchte die Bedeutung der Beziehungen zwischen Ländern und Institutionen, erklärte Nick Campbell, leitender Redakteur bei "Nature". Für das Fachjournal belegt die Auswertung, dass "eine neue Ära wissenschaftlicher Entdeckungen begonnen hat, in der Spitzenforschung auf Basis internationaler Kooperationen durchgeführt wird.

Österreichische Forscher sind zwar eindeutig im europäischen Forschungsraum verankert, aber auch weltweit gut vernetzt, wie der Bericht zeigt. Die meisten Partner der heimischen Forscher sitzen im benachbarten Deutschland, doch gleich dahinter folgen die USA. Mit deutlichem Abstand kommen dann Großbritannien, Italien, Frankreich, Schweiz und Japan in der Rangfolge jener Länder, mit denen heimische Forscher am meisten kooperieren.

International belegt Österreich in dem Ranking Platz 22 von 157 Nationen (Auswertung März 2015 bis Februar 2016). An erster Stelle rangieren mit großem Abstand die USA. Dabei fällt allerdings auf, dass laut Bericht zwei Drittel der US-Studien keinen Mitautor aus einer anderen Nation haben. Auf Rang zwei folgt Deutschland vor Großbritannien und China. Letzteres profitiere vor allem von seinen weltweit verstreuten, hoch qualifizierten Forschern, die das Land zu einem aufstrebenden Zentrum internationaler Kooperationen machen.

Starke Netzwerke

Der Nature-Bericht zeigt auch spezielle Netzwerkstrukturen. So seien etwa Spanien sowie Portugal Teil eines Netzwerks mit lateinamerikanischen Ländern und mit jenen sogar mehr verbunden als mit europäischen Staaten. Auch Frankreich ist mit seinen ehemaligen Kolonien gut vernetzt, genau so die arabischsprachigen Länder untereinander.

Sieht man sich die internationale Zusammenarbeit Österreichs im Detail an, fand jeweils ein Drittel der Kooperationen in den Bereichen Lebenswissenschaften und Physik statt, etwa ein Viertel in der Chemie, den kleinsten Teil der Kooperationen trugen die Erd- und Umweltforscher bei.

Von den österreichischen Institutionen rangiert die Universität Wien an erster Stelle der in internationaler Kooperation erschienenen Arbeiten. Auf den Plätzen folgen die Technische Universität (TU) Wien, die Uni Innsbruck, die Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die Uni Graz, die Medizin-Uni Wien, die Uni Linz, das Institute of Science and Technology (IST) Austria, die TU Graz und die Uni Salzburg.

Weiterführend:
http://www.natureindex.com/country-outputs/collaboration-graph

(APA/Red)

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